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Responsivität des zerebralen Belohnungssystems bei jugendlichen und erwachsenen Patientinnen mit Anorexia nervosa
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Veröffentlicht: | 8. Februar 2012 |
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Hintergrund: Tierstudien zeigen, dass eine Kombination aus Diät und freiwilliger physischer Aktivität zu einem Gewichtsverlust bis hin zum Tod führen kann. In diesem Zusammenhang wird vermutet, dass Prozesse im mesolimbischen, dopaminergen Belohnungssystem des Gehirns das Hungern positiv verstärken („self-starvation“). Vor dem Hintergrund dieses Tiermodells wurde angenommen, dass auch bei anorektischen Patientinnen zum Hungern assoziierte, störungsspezifische Hinweisreize eine erhöhte Responsivität des Belohnungssystems bedingen.
Methodik: Während funktioneller Magnetresonanztomographie wurden 14 erwachsenen und 15 jugendlichen Patientinnen mit der Diagnose einer Anorexia nervosa und altersparallelisierten Kontrollprobandinnen eine weibliche Figur präsentiert, deren photorealistisch dargestellte Körpermerkmale den Kategorien Unter-, Normal- oder Übergewicht entsprachen. Die Probandinnen hatten entweder die Aufgabe ihre Gefühlssituation in Bezug auf die drei Gewichtsklassen zu bewerten, oder aber das Gewicht der jeweils abgebildeten Frau zu schätzen.
Ergebnisse: Anorektische Patientinnen bewerteten untergewichtige Stimuli signifikant positiver als normalgewichtige, während die Kontrollprobandinnen normalgewichtige Stimuli präferierten. Im Falle erwachsener Patientinnen zeigte sich eine signifikant höhere Aktivierung des ventro-striatalen Belohnungsystems bei der Verarbeitung unter- im Vergleich zur Verarbeitung normalgewichtiger Stimuli. In der Gruppe gesunder, erwachsener Frauen war das umgekehrte Muster zu beobachten. In der Gruppe der jugendlichen Patientinnen und Kontrollprobandinnen zeigte sich ein ähnliches Interaktionsmuster wie im Falle der erwachsenen Gruppen.
Diskussion: Die Ergebnisse stimmen mit Vorhersagen überein, die aus Tiermodellen zum Einfluss des dopaminergen mesolimbischen Systems auf exzessives Hungern abgeleitet worden sind.