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Implantatinfekt nach Brustrekonstruktion – NPWT als Rettungsanker im Komplikationsmanagement?
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Ein Implantatinfekt oder eine Implantatexposition nach Brustrekonstruktion stellt für die betroffenen Patientin eine Katastrophe, für den behandelnden plastischen Chirurgen ein ernstes klinisches Problem dar. Neben der Kontrolle und Ausheilung des Infektes gilt es durch die Protektion des Hautweichteilmantels günstige Voraussetzungen für eine neuerliche Brustrekonstruktion zu schaffen.
Material und Methoden: Zwischen 2011 und 2014 musste an unserer Klinik bei fünf Patientinnen aufgrund eines Implantatinfektes bzw. einer infizierten Implantatexposition eine Revisionsoperation erfolgen. Dabei wurde das zur Rekonstruktion verwendete Silikonimplantat entfernt, die Resektion der Implantatkapsel sowie die Jet-Lavage durchgeführt. Temporär wurde anschliessend ein NPWT-System (V.A.C.®, KCI) in die Wundhöhle eingelegt. Neben der kontinuierlichen NPT erfolgte die an den mikrobiologischen Untersuchungsbefund angepasste Antibiotikatherapie. Nach 4 bzw. 5 Tagen erfolgte ein Wechsel des NPWT-Systems sowie das nochmalige Debridement und Jet-Lavage. Nach mikrobiologisch bestätigter Keimeradikation im Wundgebiet erfolgte dann nach 8 bis 10 Tage die neuerliche Rekonstruktion mit Silikonimplantat bzw. Expander.
Ergebnisse: In einem Fall musste aufgrund einer infektbedingten ausgedehnten Hautnekrose eine sekundäre Brustrekonstruktion mit DIEP-Lappen erfolgen. In allen Fällen kam es zur infektfreien Ausheilung mit akzeptablem Rekonstruktionsergebnis.
Schlussfolgerung: Durch die frühzeitige Entfernung des infizierten Brustimplantates sowie das geplante sequentielle Debridement und die kontinuierliche NPWT-Behandlung gelingt die Infektausheilung sowie die Protektion des Hautweichteilmantels, so dass auch eine neuerliche Brustrekonstruktion durch Implantat sicher durchzuführen ist.