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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Tapering des Megarektosigmoid bei anorektaler Malformation (ARM)

Meeting Abstract

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  • Birte Mack-Detlefsen - Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße Köln, Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Köln
  • Thomas Boemers - Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße Köln, Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Köln
  • Alexandra Ekamp - Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße Köln, Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch494

doi: 10.3205/14dgch494, urn:nbn:de:0183-14dgch4944

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Mack-Detlefsen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei Patienten mit ARM nach durchgeführter Durchzugsoperation wird häufig im weiteren Verlauf Stuhlschmieren mit ausgeprägter Obstipationsneigung beschrieben. Bei einem Teil der Kinder mit primärem oder sekundärem Megarektosigmoid kommt es auch nach regelmäßiger Durchführung des Bowel Management (BM) zu keiner Besserung der Symptomatik In diesen Fällen wird eine Resektion des Megarektosigmoids empfohlen. Statt der vollständigen Resektion führten wir ein Tapering des Megarektosigmoids durch.

In dieser Studie wurde der peri- und postoperative Verlauf der Patienten ausgewertet, um den Erfolg der Operationsmethode nachweisen zu können.

Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Studie bei 7 Patienten mit persistierendem Megarektosigmoid durchgeführt. Bei allen Patienten wurde das Tapering mit einem Gia- Stapler (Fa.Covidien) durchgeführt, entweder als singuläres Verfahren oder in Kombination mit der Anlage eines antegraden Spülstomas (ACE). Die Daten über den klinischen Verlauf wurden zusammengefasst.

Ergebnisse: Bei 6 der 7 Patienten wurde primär eine Durchzugsoperation bei ARM durchgeführt. Bei einem Patienten bestand ohne eine besondere Vorerkrankung eine hartnäckige Obstipation mit wiederkehrenden Fäkalomen. Bei allen Patienten wurde mindestens 1 Jahr präoperativ ein Bowel Management durchgeführt. Die Diagnose des Megarektosigmoid wurde mittels Kolon-Kontrasteinlauf gestellt. Als pathologisch wurde ein Kalibersprung mit Erweiterung des Rectum/ Sigma auf das 3 fache der Norm angesehen.

Das Patientenalter bei der Operation lag zwischen 4 und 19 Jahren. Perioperativ traten keine Komplikationen auf. Postoperativ zeigte sich klinisch bei allen Patienten eine deutlich Befundverbesserung im Hinblick auf das Stuhlschmieren und die Obstipation. 3 der 7 Patienten führen kein BM mehr durch. Alle Patienten können spontan z.T. unter regelmäßiger Anwendung des BM Stuhlgang absetzen.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Tapering des Megarektosigmoid ein risikorarmes und effektives Verfahren darstellt. Gegenüber der vollständigen Resektion des Megarektosigmoid bietet es den Vorteil, dass das Rektum in seiner Reservoirfunktion erhalten bleibt und eine mögliche Devascularisation vermieden wird.