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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Welche Rolle spielt die ergänzende Computertomographie bei negativer präoperativer Lokalisationsdiagnostik des primären Hyperparathyreoidismus?

Meeting Abstract

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  • Barbara Seeliger - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen
  • Pier F. Alesina - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen
  • Martin K. Walz - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch284

doi: 10.3205/14dgch284, urn:nbn:de:0183-14dgch2849

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Seeliger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die präoperative Lokalisation eines Nebenschilddrüsenadenoms ist essenziell für die fokussierte Parathyreoidektomie bei primärem Hyperparathyreoidismus (pHPT). Wenn die Lokalisationsdiagnostik mittels Ultraschall und Sesta-MIBI-Szintigraphie negativ ausfällt, ist eine bilaterale Exploration erforderlich. Ziel dieser Studie ist es zu zeigen, ob in diesem Fall eine ergänzende präoperative Computertomographie (CT) in der Lage ist, die betroffene(n) Nebenschilddrüse(n) zu identifizieren.

Material und Methoden: Im Zeitraum von Nov. 1999 bis Juni 2013 wurden in unserer Klinik 816 Patienten mit pHPT operiert. Darunter waren 622 Frauen und 194 Männer, der Altersdurchschnitt lag bei 54±14 Jahren. 15 Patienten erfüllten die Einschlußkriterien, hier war die Lokalisationsdiagnostik mittels Ultraschall und Sesta-MIBI-Scan negativ, (bei zweien auch MRT) und es wurde eine CT durchgeführt. Die Daten dieser 15 Patienten (3 m, 12 w, Alter 68±11 Jahre) wurden analysiert. Ein Abfallen des intraoperativ gemessenen Parathormons um >50% oder in den Normbereich definierte die Heilung.

Ergebnisse: Die präoperative CT konnte ein Adenom in 9/15 Fällen lokalisieren. Bei 8 dieser Patienten bestätigte sich die Lokalisation intraoperativ, so dass eine fokussierte Parathyreoidektomie erfolgte. Aufgrund einer negativen CT wurde bei 5 Patienten eine bilaterale Exploration durchgeführt. Hier lag bei 2 Patienten (13%) eine Mehrdrüsenerkrankung vor. Bei einer Patientin mit negativem CT wurde eine einseitige Exploration nach vorangegangener kontralateraler Exploration durchgeführt. Hier konnte kein Adenom lokalisiert werden. Im weiteren Verlauf wurde ein mediastinales Adenom mittels Methionin-Szintigraphie lokalisiert und anschließend thorakoskopisch exstirpiert. Die Heilungsrate bei Erstoperation lag bei 73% (11/15). Drei weitere Patienten wurden nach Reoperation geheilt (2 mediastinale Adenome, 1 Karzinom). Bei einem Patienten mit Rezidiv-pHPT und in Voroperationen nicht lokalisiertem Adenom war die CT falsch positiv, intraoperativ konnte erneut kein Adenom lokalisiert und daher keine Heilung erreicht werden.

Schlussfolgerung: Bei mehr als der Hälfte der Patienten konnte dank der präoperativen Lokalisation im CT eine fokussierte unilaterale Exploration mit Heilung erfolgen. Bei beiden Patienten mit Mehrdrüsenerkrankung konnte die CT keine Lokalisation erbringen.