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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Einfluss der Parathyreoidektomie auf laborchemische Parameter des Knochenmetabolismus bei Patienten mit sekundärem Hyperparathyreoidismus

Meeting Abstract

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  • Ralph Schneider - Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg
  • Katja Schlosser - Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg
  • Detlef K. Bartsch - Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch282

doi: 10.3205/14dgch282, urn:nbn:de:0183-14dgch2821

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Schneider et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die am längsten bekannten und am besten untersuchten Hormone, die den Knochenumbau durch direkte Rezeptoren oder über lokale Faktoren beeinflussen, sind PTH, Calcitonin und Calcitriol. Die bisher bekannten Knochenstoffwechselparameter eignen sich lediglich zu einer orientierenden Beurteilung des Knochenmetabolismus und geben wenig Auskunft über das Ausmaß und die Genese von Knochenumbauprozessen. Daher stellt die Knochenstanze noch immer den Goldstandard in der Diagnostik von Knochenveränderungen dar.

Aufgrund der Invasivität der Knochenbiopsie war es das Ziel dieser Studie, den Einfluss der Parathyreoidektomie auf laborchemische Marker für eine nicht-invasive Beurteilung der Knochenfunktion im kurzfristigen perioperativen Verlauf zu evaluieren.

Material und Methoden: Alle Patienten mit einem sHPT, bei denen zwischen 03/2010 und 02/2012 eine Parathyreoidektomie durchgeführt wurde und die mit der Studienteilnahme einverstanden waren, wurden ausgewertet. Es erfolgte präoperativ sowie am 3. postoperativen Tag eine Bestimmung von Calcium, Parathormon, Gesamt-AP, BAP (knochenspezifische AP), FGF-23, Osteocalcin, TRAP5b, Klotho und Sclerostin.

Ergebnisse: Es wurden 33 Patienten (12 Frauen, 21 Männer) mit einem mittleren Alter von 49,2 Jahren in die Studie eingeschlossen. Perioperativ kam es zu einem Abfall des mittleren Calciums von 2,36±0,04mmol/l auf 2,06±0,05mmol/l (p<0,0001) und des mittleren Parathormons von 805±82pg/ml auf 41±18pg/ml (p<0,0001).

Beim Osteocalcin ließ sich im perioperativen Verlauf keine signifikante Änderung nachweisen (präoperativ 663±68ng/nl; 3.postoperativer Tag 600±60ng/ml; p=0,4308). Die weiteren laborchemischen Marker des Knochenmetabolismus sind in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt.

Schlussfolgerung: Mit Hilfe von laborchemischen Spezialparametern wie Sclerostin, BAP und TRAP5b könnten im Gegensatz zu Routineparametern wie der Gesamt-AP nach einer Parathyreoidektomie bei Patienten mit einem sHPT bereits im kurzfristigen postoperativen Verlauf statistisch signifikante Veränderungen im Knochenstoffwechsel nachgewiesen werden.

Aus klinischer Sicht ist somit eine Monitoring des Knochenmetabolismus im postoperativen Verlauf möglich. Weitere Studien sind allerdings erforderlich, um den Stellenwert der Sclerostin-, TRAB5b und BAP-Bestimmung in der klinischen Praxis zu definieren.