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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Entwicklung einer vollsynthetischen Tonmudulation zum Audiofeedback beim kontinuierlichen Neuromonitoring (c-IONM)

Meeting Abstract

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  • Fabian Rieber - Robert-Bosch-Krankenhaus, Geriatrische Rehabilitation, Stuttgart
  • Eda Tanay - Robert-Bosch-Krankenhaus, Geriatrische Rehabilitation, Stuttgart
  • Wolfram Lamadé - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Überlingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch281

doi: 10.3205/14dgch281, urn:nbn:de:0183-14dgch2816

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Rieber et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bisherige Neuromonitoringsysteme lassen nur schwer eine akustische Diskriminierung zwischen intaktem und pathologischem Nervensignal zu. Ziel dieser Studie war es, zu klären, welche Eigenschaften ein vollsynthetisches Audiofeedbacksystem haben muss, um Änderungen des Nervensignals besser und sensibler zu bemerken als beim aktuellen analogen Feedback.

Material und Methoden: Auf der Basis einer neuentwickelten Biosignalalgorhythmus wurde das EMG-Signal des c-IONM quantitativ analysiert. Die Veränderungen der EMG- Amplitude wurden durch die gleichzeitige Änderung der Ton-Charakteristika repräsentiert. Harmonisches Spektrum und Hüllkurve wurden als die zwei zu modulierenden Ton-Charakteristika bestimmt. Eingeschlossen wurden in die Studie 20 Chirurgen unterschiedlichen Ausbildungsstandes. Erkannte Tonveränderungen mussten durch Tastendruck signalisiert werden. Drei Modulationen wurden gegen das analoge Feedback verglichen. Harmonische Modulation, Hüllkurvenmodulation und eine Kombination beider. Gemessen und ausgewertet wurden die Anzahl der Wahrnehmungsschwellen, sowie die Höhe der Wahrnehmungssschwelle sowie die Fehlerrate.

Ergebnisse: Die vollsynthetischen Töne waren in der Wahrnehmung der Chirurgen als angenehm und nicht störend beurteilt worden. Bei der Wahrnehmungssschwelle und Amplitudendifferenz zeigten sich zwischen der harmonischen und kombinierten Modulation keine signifikanten Unterschiede. Auch die Hüllkurvenmodulation zeigte gegenüber dem analogen Feedback keinen signifikanten Unterschied. Jedoch führte die harmonische und kombinierte Modulation zu einer sensitiveren Erkennung von Signalunterschieden als die Hüllkurvenmodulation alleine bzw. das analoge Feedback. Bei der kombinierten und harmonischen Modulation zeigten sich signifikant mehr erkannte Signalveränderungen 864 versus 798 versus 47 (p<0.001 resp.).

Schlussfolgerung: Die vollsynthetische Modulation des Audiofeedbacks mittels harmonischer und kombiniert harmonischer und Hüllkurvenmodulation führen zu einer sensibleren Wahrnehmung von Signalveränderungen. Die subjektive Akzeptanz der vollsynthetischen Töne war dabei sehr gut.