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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Erste Ergebnisse einer monozentrischen randomisierten Studie „DCI vs. PEEK-Cage bei monosegmentalem zervikalen Bandscheibenvorfall“ zeigen hohe Fusionsraten der dynamischen Implantate

Meeting Abstract

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  • Kristina Decheva - Universitätsklinik Jena, Neurochirurgie, Jena
  • Albrecht Waschke - Universitätsklinik Jena, Neurochirurgie, Jena

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch248

doi: 10.3205/14dgch248, urn:nbn:de:0183-14dgch2486

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Decheva et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das dynamische zervikale Implantat (DCI) soll durch eine dynamisch funktionelle Stabilisierung kontrollierte Bewegungen im operierten Halswirbelsäulensegment erlauben und so vor einer beschleunigten Degeneration der Anschlusssegmente schützen. Diese Hypothese soll in der vorliegenden Studie überprüft werden.

Material und Methoden: Das Studienkonzept entspricht einer prospektiven randomisierten, kontrollierten, monozentrischen Studie. Eingeschlossen werden Patienten ohne Altersbegrenzung mit einem monosegmentalen Bandscheibenvorfall HWK3-BWK1 mit bestehender OP-Indikation für den Vorfall. Als Ausschlusskriterien gelten: Instabilität im zu operierenden Segment (präoperative Röntgen-Funktionsaufnahmen), mehrsegmentale Wirbelsäulenpathologie, Myelopathie, entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen, Tumoren, Frakturen und Osteoporose (QCT bei Verdacht). Primärer Endpunkt der Studie ist der Nachweis von Anschlusssegmentdegeneration kranial oder kaudal des operierten Segmentes. Sekundäre Endpunkte sind Patientenzufriedenheit im klinischen Outcome gemessen mittels Neck-Disability-Index sowie die Fusionsrate. Als Fusion wird die fehlende Segmentbeweglichkeit der operierten Höhe in den Röntgen-Funktionsaufnahmen oder die Verdichtung des Bandscheibenfaches bzw. der knöcherne Durchbau im CT definiert. Anschlusssegmentdegeneration wird im MRT und in Funktionsaufnahmen beurteilt.

Ergebnisse: Im DCI-Arm wurden bislang 16 Patienten (9 Frauen, 7 Männer) und im PEEK-Cage-Arm 11 Patienten (8 Frauen, 3 Männer) eingeschlossen. Das mediane Follow up liegt bei 9 Monaten (range: 7–24 Monate). Die präoperativen Mediane für den NDI und die VAS zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen (DCI-Arm: NDI=35, VAS=6; Cage-Arm: NDI=32, VAS=4). 9 Patienten im DCI-Arm zeigten bereits nach 6 Monate eine beginnende Fusion. Nach 12 Monaten waren 12 von 16 DCI-Implantaten fusioniert. Im Cage-Arm waren bereits nach 6 Monaten 10 von 11 und nach 1 Jahr alle Segmente fusioniert. Bezüglich des klinischen Outcomes ergaben sich keine signifikanten Unterschiede mit einem Median-Wert für NDI von 24 und VAS von 4 für den DCI-Arm und NDI von 20 und VAS von 3 für den Cage-Arm.

Schlussfolgerung: Das dynamische zervikale Implantat zeigt in den bislang vorliegenden Ergebnissen eine überraschend hohe Fusionsrate. Das klinische Outcome unterscheidet sich zunächst nicht, ob jedoch ein protektiver Effekt in Bezug auf die Anschlusssegmentdegeneration erreicht wird, müssen Langzeitergebnisse eines größeren Studienkollektivs zeigen.