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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Die transanal-endoskopisch-mikroskopische Submukosadissektion von großen Rektumadenomen (TEM-ESD)

Meeting Abstract

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  • Jörg Baral - Städtisches Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Visceralchirurgie, Karlsruhe

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch189

doi: 10.3205/14dgch189, urn:nbn:de:0183-14dgch1898

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Baral.
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Gliederung

Text

Einleitung: In den vergangenen Jahren haben sich vor allem zwei Methoden zur lokalen en bloc Entfernung von großen Rektumadenomen etabliert: die endoskopische Submukosadissektion (ESD) als flexibel endoskopische Technik und die transanal- endoskopische Mikrochirurgie klassischerweise in Vollwandtechnik (TEM). Kürzlich erschienene nichtrandomisierte Untersuchungen lassen vermuten, dass die ESD zur en bloc Abtragung von großen Adenomen in den Händen eines erfahrenen Endoskopeurs ähnlich effektiv ist wie die klassische TEM. Allerdings zeigte jeder dieser Techniken ihr eigene Schwierigkeiten und Vorteile gegenüber der konkurrierenden Technik. Die ESD ist technisch schwierig und hat eine gewisse Rate an, in flexibler Technik nicht einfach zu beherrschender, Hohlorganperforationen und Blutungen. Die TEM in Vollwandtechnik scheint dagegen eine höhere Rate an Spätmorbidität zu verursachen. Intravitalfärbungen verbessern die Abgrenzbarkeit der dysplastischen Mucosaanteile.

Material und Methoden: 2007 entwickelten wir eine Kombination aus den beschriebenen Techniken (TEM, ESD mit Waterjet und Chromoendoskopie mit Indigocarmin) die TEM-ESD. Die TEM erfolgte als Mucosektomie. Bei der Chromoendoskopie wurde Indigocarmin als Intravitalfärbung eingesetzt. Alle Patienten mit Rektumadenomen größer als 3 cm wurden eingeschlossen. Das präoperative Staging erfolgte mit flexibler Rektoskopie, Endosonographie und MRT. Die Patienten wurden prospektiv zwischen 2007 und 2013 nachuntersucht. Hierzu wurden die Patienten nach einem festgelegten Nachsorgeschema in der klinikeigenen chirurgischen Endoskopieabteilung fexibel endoskopiert. Untersucht wurden folgende Parameter: OP-Dauer, histologischer Befund, Größe, Resektionsstatus, Lokalisation, Follow-up mit besonderem Augenmerk auf Komplikationen und Rezidivraten.

Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum wurden 47 Adenome größer als 3 cm großes Adenom abgetragen. Das größte Adenom hatte eine Ausdehnung von 16x19 cm und reichte bis 25 cm ab ano.

Die Operationszeit betrug im Median 60 Min (17–230 min), enbloc Exzisionen waren in allen Fällen möglich und konnten histopathologisch bestätigt werden. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 17 Monaten (1–42 Monaten) konnte nur in einem Fall ein Rezidiv nachgewiesen werden, welches wiederum in TEM Technik entfernt wurde. Revisionspflichtige Frühkomplikationen traten nicht auf. Als Spätkomplikation wurde eine Stenose mittels einmaliger endoskopischer Bougierung erfolgreich behandelt. Abszesse oder Leckagen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Die TEM ESD mit Waterjetunterstützung und Chromoendoskopie lässt sich erfolgreich bei großen Rektumadenomen einsetzen. Die Methode ist leicht zu erlernen, hat eine sehr niedrige Komplikations - und Rezidivrate und ist gekennzeichnet durch eine kurze Operationszeit. Die entwickelte Technik ermöglicht im Gegensatz zur piece-meal-Technik die En-bloc-Abtragung von großen Adenomen. Die histologische Aufarbeitung der Präparate beweist die R0-Resektion.