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Vergleich von endoskopischer Vakuumtherapie und Stent-Therapie bei ösophagealer Anastomoseninsuffizienz
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Veröffentlicht: | 21. März 2014 |
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Einleitung: Bei Anastomoseninsuffizienzen nach Ösophagusresektion besteht die etablierte Therapie in der Platzierung eines Abdichtungs-Stents. Das neue Verfahren der endoskopischen Vakuumtherapie zeigt in ersten Fallserien vielversprechende Ergebnisse. Die vorliegende Untersuchung vergleicht die beiden Verfahren in Hinblick auf Prozess- und Ergebnisqualität.
Material und Methoden: Die endoskopische Vakuumtherapie des oberen Gastrointestinaltrakts wird seit 05/2011 neben der Stent-Therapie an unserer Klinik eingesetzt. Im Untersuchungszeitraum 01/2009 bis 06/2013 wurden 42 konsekutive Patienten mit einer Anastomoseninsuffizienz nach Ösophagusresektion [34 Männer, 8 Frauen, Alter median 65,5 Jahre (40-92)] an unserer Klinik behandelt. Das Follow-up lag bei median 157 Tagen (30-1367). Die klinischen Daten wurden für die jeweiligen Therapieverfahren retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse: 29 Patienten erhielten primär eine Stent-Implantation [median 1 Stent (1-6) pro Patient, Stent-Verweildauer 36 (5-560) Tage]. Eine erfolgreiche Ausheilung wurde in 14/29 (48%) erzielt. Bei 15/29 (52%) persistierte die Anastomoseninsuffizienz. Von diesen verstarben 4 Patienten an septischen Komplikationen, 4 Patienten erhielten sekundär eine Diskontinuitätsresektion (bei 3 Patienten mit letalem Ausgang), 1 Patient entwickelte eine chronische Bronchialfistel, 6 Patienten erhielten sekundär eine Vakuumtherapie. Diese führte bei allen Patienten zur kompletten Ausheilung der Insuffizienz, ein Patient verstarb jedoch später an pulmonalen Komplikationen. Die Gesamtletalität bei primärer Stent-Therapie lag damit bei 8/29 (28%).
6 Patienten erhielten primär eine endoskopische Vakuumtherapie [median 4 (1-15) Schwämme, Behandlungsdauer 23 Tage (9-71)]. 5/6 Patienten heilten darunter aus. Bei einem Patienten erfolgte wegen einer unter Vakuumtherapie persistierenden Trachealfistel eine zusätzliche plastische Deckung der Trachea, die Insuffizienz heilte anschließend unter Vakuumtherapie ebenfalls erfolgreich aus. Die Ausheilungsrate der Vakuumtherapie (ohne weitere chirurgische Maßnahmen) war damit inklusive der 6 Fälle nach Stent-Versagen 11/12 (92%; p=0,013 vs. Stent). Der einzige letale Ausgang trat nach vorangegangener Stent-Therapie auf trotz ausgeheilter Anastomose [siehe oben; Letalität 1/12 (8,3%), p=0,24 vs. Stent].
7 Patienten erhielten primär eine chirurgische Therapie (4 Diskontinuitätsresektionen, 3 Anastomosenübernähungen bzw. –neuanlagen). Die Letalität war 2/7 (29%).
Schlussfolgerung: Die endoskopische Vakuumtherapie ist eine effektive und sichere Methode zur Therapie der ösophagealen Anastomoseninsuffizienz. Die hohe Erfolgsrate des Insuffizienzverschlusses ist vielversprechend, zumal die Vakuumtherapie selbst nach vorangegangenem Stent-Versagen als „Salvage-Therapie“ in allen Fällen erfolgreich war. Beim Vergleich der beiden Verfahren ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Erfolgsrate des Stents in dieser Serie, bedingt durch die Therapieabbrüche zugunsten der Vakuumtherapie, relativ niedrig ist. Im eigenen aktuellen Vorgehen ist die endoskopische Vakuumtherapie die primäre Therapie der Wahl bei ösophagealer Anastomoseninsuffizienz.