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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Komplikationen und nosokomiale Infektionen – Entwicklung über 15 Jahre

Meeting Abstract

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  • Nadja Weigert - BG Kliniken Bergmannstrost Halle, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirugie, Halle/ Saale
  • Joachim Zaage - BG Kliniken Bergmannstrost Halle, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirugie, Halle/ Saale

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch880

doi: 10.3205/13dgch880, urn:nbn:de:0183-13dgch8806

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Weigert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit Jahren wird eine Reduktion der Krankenhausinfektionen gefordert; 20 - 30 % sollen vermeidbar sein. Referenzwerte über den langjährigen Verlauf nosokomialer Infektionen sind schwer zu finden. Die meisten Berechnungen sind diagnose- bzw. prozedurenbezogen oder basieren auf Schätzungen. Inzidenzstudien werden nur vereinzelt durchgeführt und selten publiziert.

Material und Methoden: Seit 1998 wird nach unveränderten Kriterien in unserer Klinik die Inzidenz der Komplikationen und nosokomialen Infektionen untersucht (18.891 Patienten, Stand 8/2012).

Von jedem stationär behandelten Patienten werden alle Komplikationen und Infektionen erfasst, in einer monatlichen Konferenz ausgewertet und Komplikations- und Infektionsraten errechnet.

Ergebnisse: In unserer Auswertung liegt die Inzidenz aller nosokomialer Infektionen im Mittel bei 3,5 % (2,5 bis 5,1 %). Die Inzidenz der Wundinfektionen beträgt über den gesamten Untersuchungszeitraum im Mittel 2,6% (1,9 bis 3,9 %).

Die übrigen nosokomialen Infektionen nehmen mit einer Inzidenz von unter 1 % einen geringeren Stellenwert ein.

Der Anteil nosokomialer Infektionen an allen Komplikationen beträgt in den Jahren durchschnittlich 42,5 %

Schlussfolgerung: Trotz des periodischen Verlaufs zeichnet sich ein Trend ab, der den kontinuierlichen Rückgang der allgemeinen nosokomialen Infektionen (Atemwegs- und Harnwegsinfektionen) zeigt.

Für die Wundinfektionen scheint ein Schwellenwert zu existieren, der nicht unterschritten werden kann. Die Höhe des Schwellenwertes ist maßgeblich vom Risikoprofil abhängig. Die nicht risikoadjustierte durchschnittliche Wundinfektionsrate beträgt 2,6 % und die nosokomiale Infektionsrate (gesamt) 3,5 %.

Der in der Literatur angegeben Effekt, dass Surveillance zur Reduktion der Infektionsraten führt trat auch bei uns rasch ein und schwankte danach periodisch. Eine Reduktion der Infektionen auf 0% ist nicht möglich.