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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Das unerwartete Inhalationstrauma

Meeting Abstract

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  • Karl Bodenschatz - Klinikum Nürnberg, Kinderchirurgie, Nürnberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch650

doi: 10.3205/12dgch650, urn:nbn:de:0183-12dgch6508

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Bodenschatz.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Glauben, dass die Inhalation von heißem Wasserdampf den Verlauf von Erkältungen positiv beeinflusst, wird dies immer wieder von Ärzten und auch in der Presse empfohlen. Die Datenlage ist seit Jahren unverändert. Es gibt keine Evidenz hinsichtlich des Nutzens.

Im Rahmen dieser Inhalationen kommt es immer wieder zu schwersten Verbrühungen, insbesondere bei Kindern.

Material und Methoden: Wir haben retrospektiv unsere Patienten aus den Jahren 2007 bis 2010 ausgewertet. Die Auswertung erfolgte nach Alter, Geschlecht, Fläche der Verbrühung, Lokalisation, Dauer des stat. Aufenthaltes, Anzahl der Operationen, Dauer der Kompressionsbehandlung.

Ergebnisse: Vom Jahr 2007 bis 2010 wurden durch unsere Klinik 276 Kinder mit thermischen Verletzungen stationär versorgt. Der überwiegende Anteil waren Verbrühungen. 11 Kinder wurden mit Verbrühungen im Rahmen einer Heißwasserinhalation erfasst. Es fanden sich ausgedehnte Verbrühungen der Genitalregion. Die Behandlungen gestalteten sich schwierig. Die Narbenergebnisse hinsichtlich der Kosmetik waren teilweise schlecht.

Schlussfolgerung: Die Inhalation bei Kindern mit heißem Wasserdampf sollte bei fehlender Evidenz hinsichtlich des Nutzens nicht empfohlen werden. Durch Kippen der Gefäße kommt es zu ausgedehnten Verbrühungen, wobei meist der Genitalbereich betroffen ist.

Die Langzeitfolgen sind für die Betroffenen sind erheblich.