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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Einfluss der Horizonstabilisierung bei der Durchführung von minimal-invasiven Eingriffen.

Meeting Abstract

  • Sonja Gillen - Klinikum Rechts der Isar der TU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Florian Muschalla - Klinikum Rechts der Isar der TU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Marita Falkinger - Klinikum Rechts der Isar der TU München, Forschungsgruppe MITI, München
  • Helmut Friess - Klinikum Rechts der Isar der TU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Hubertus Feußner - Klinikum Rechts der Isar der TU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch618

doi: 10.3205/12dgch618, urn:nbn:de:0183-12dgch6184

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Gillen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: „Natural Orifice Translumenal Endoscopic Surgery“ und interventionelle endoskopisch-laparoskopische Eingriffe sind wesentlich durch die Horizontinstabilität und einem ständigen Wechsel von oben und unten im Videobild beeinflusst. Eine Stabilisierung und Rektifizierung des Originalbildes ist ein wesentlicher Schritt in der Weiterentwicklung und klinischen Einführung neuer minimal-invasiver Techniken. Ziel einer aktuellen Studie ist es, den Einfluss der Horizontstabilisierung auf die Durchführung von endoskopischen Eingriffen in der Abdominalhöhle zu überprüfen.

Material und Methoden: Als Testplattform dient das ELITE Modell (endoscopic-laparoscopic interdisciplinary training entity), ein validiertes Trainingssystem für NOTES Eingriffe. Mithilfe eines speziell entwickelten Sensors und entsprechender Software können die endoskopischen Bilder automatisch rektifiziert, d.h. am Horizont ausgerichtet werden (Abbildung 1 [Abb. 1]). 50 Probanden sollten mit einer laparoskopischen Greifzange Nadeln aus allen 4 Quadranten des Abdomens ergreifen und herausziehen, jeweils einmal mit dem rektifizierten, einmal mit dem nicht rektifizierten und einmal mit beiden Bildern zur Auswahl. Beurteilt wurde die Zeit des Erreichens und Herausziehens, die Wegstrecke der laparoskopischen Fasszange als Maß für die Auslenkbewegungen, sowie die Beobachtung der Augenbewegungen („eyetracking“) bei Angebot beider Bildoptionen.

Ergebnisse: In den durchgeführten Experimenten konnte gezeigt werden, dass das Greifen der Markierungsnadeln im Oberbauch, in direkter Achse des Endoskops, mit einem automatisch rektifizierten Bild bedeutend leichter und damit korrespondierend auch schneller, und mit geringerer Wegstrecke ist, als in der originären verdrehten Ansicht. Im Unterbauch bei Arbeit in Inversion/Retroflexion mit dem Endoskop kam es zu keiner signifikanten Verbesserung durch die Horizontstabilisierung.

Schlussfolgerung: Im Vergleich zur nicht korrigierten Original-Ansicht sind die Bewegungen mit Unterstützung durch einen stabilisierten Horizont bei Manipulationen in der Achse des Endoskops bedeutend genauer und zielgerichteter. Ein Einsatz der Horizontstabilisierung kann daher auch im Hinblick auf die Laparoskopie und Hybrid-Chirurgie entscheidend sein.