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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Management von postoperativen Leckagen am oberen Gastrointestinaltrakt

Meeting Abstract

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  • Stephan Dalicho - Universitätsklinikum Magdeburg, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg
  • Hans Lippert - Universitätsklinikum Magdeburg, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg
  • Daniel Schubert - Universitätsklinikum Magdeburg, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch584

doi: 10.3205/12dgch584, urn:nbn:de:0183-12dgch5840

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Dalicho et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Postoperative Leckagen und Anastomoseninsuffizienzen zählen zu den bedeutendsten und am meisten den Verlauf bestimmenden Komplikationen nach Eingriffen am oberen Gastrointestinaltrakt. Durch erhebliche Begleitmorbiditäten, bedingt durch die schwere der Operation und der meist vorbestehenden primären Multimorbidität, entstehen hohe Mortalitätsraten, die in der Literatur mit teilweise > 40% angegeben werden.

Die Diagnostik reicht von Blutparameteruntersuchungen über endoskopische bis zu schnittbildgebenden Verfahren. Therapeutisch stehen dem Revisionseingriff radiologisch inerventionelle Verfahren und endoskopische Methoden wie Fibrinklebung, Clipapplikation, Stentimplantation und neuer auch endoskopische Vakuumtherapie gegenüber.

Evidenzbasierte Diagnostik- und befundadaptierte Therapieempfehlung sind derzeit nicht existent.

Material und Methoden: An unserer Klinik wurden in den letzten 10 Jahren 51 Patienten mit Leckagen infolge Eingriffen am oberen Gastrointestinaltrakt, behandelt.

In Abhängigkeit von Diagnosezeitpunkt, der lokalen Anastomosenvitalität und des Insuffizienzausmaßes sowie der Drainagequalität werden operative, endoskopisch und radiologisch interventionelle oder konservative Therapieverfahren methodisch vor- und durch kurze Videopräsentationen dargestellt.

Ergebnisse: Anhand der Auswertung und Darstellung der Ergebnisse und Verläufe wird ein Diagnostik- und Therapiealgorithmus aufgezeigt, dass sich als sehr effektiv herausgestellt hat.

So wurden in unserem Patentengut 17 Patienten einer operativen Sanierung unterzogen. Endoskopisch interventionell wurde, kombiniert oder ausschließlich, in 32 Fällen mittels Stentimplantation, in 7 Fällen durch Clipapplikation in 9 Fällen durch Fibrinklebung und jüngst in 2 Fällen durch Endo-VAC Therapie therapiert.

Insgesamt konnte durch das dargestellte Regime in 85% der Fälle eine Ausheilung mit einer Letalitätsrate von 7,5% erzielt werden.

Schlussfolgerung: Diese Zahlen zeigen mit den Angaben der Literatur, dass postoperative Leckagen und Anastomoseninsuffizienzen am oberen Gastrointestinaltrakt eine schwerwiegende und einschneidende Komplikation darstellen. Zeitig erkannt und entsprechend der dargestellten Methodik situationsadaptiert behandelt stellen operative und endoskopisch und radiologisch interventionelle Optionen suffiziente Diagnose- und Therapieverfahren mit akzeptabler Morbidität und Mortalität dar. Herausgehoben wird die unabdingbare Notwendigkeit der engen interdisziplinären Zusammenarbeit.