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Empfehlungen für die präklinische Erstversorgung von Brandverletzten
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die vorklinische Herangehensweise an Patienten mit großflächigen Verbrennungen bedeutet aufgrund der vergleichsweise niedrigen Inzidenz weiterhin eine Herausforderung. Unsicherheiten bestehen aufgrund: 1. rechtzeitiger vorklinischer Diagnostik potentiell lebensbedrohlicher Begleitverletzungen, 2. „richtiger“ Initialtherapie vom Unfallort bis in die Klinik und 3. Kontroversen innerhalb der nationalen und internationalen Fachgesellschaften.
Material und Methoden: Auf Grundlage der prä- und innerklinischen Erfahrungen des Zentrums sowie einer Literaturrecherche werden die Empfehlungen für einen interdisziplinären Leitfaden vorgestellt.
Ergebnisse: Die notwendigen Empfehlungen beinhalten die folgenden Schritte (Auszug):
- Beseitigung der Hitzequelle, Stoppen des Verbrennungsprozesses, Sicherung Vitalparameter und Diagnostik von lebensbedrohlichen Begleitverletzungen: AcBC-Regel,PTHLS©:
- Atemwegsmanagement: Diagnose Inhalationstrauma (IHT), Empfehlungen der ATLS® .
- Kühlung: lokale, Temperaturmonitoring, Medium, Dauer, keine präfabrizierten Kühlverbänderung. Merksatz: ‘‘Cool the burn wound, but warm the patient’’
- Analgesie und medikamentöse Therapie: intravenöse Schmerztherapie, keine Steroide, keine Antibiotika und keine Diuretika
- Zugänge und Flüssigkeitstherapie: balancierten kristalloiden Flüssigkeitslösungen, „festen Flüssigkeitsmenge als Faustregel“, (siehe Tabelle 1 [Tab. 1])
- Vorklinische Erstbeurteilung der VKOF: grob-orientierende Beurteilung ausreichend für Indikationskriterien Schwerbrandverletztenzentrum durch 9er Regel nach Wallace oder Halbierungsregel
- Verbände in der präklinischen Versorgung: schmerztherapeutische und thermische Management, keine Externa, Metallfolien (e.g.: Metalline®)
- Transport: “Zeit am Unfallort” kurz halten, Vorheizen des erforderlichen/verfügbaren Rettungsmittel, je nach Begleitverletzungen zuerst unfallchirurgischer Schockraum
Schlussfolgerung: Ziel der Empfehlungen ist die Beseitigung von Unsicherheiten und eine adäquate Therapie ohne Übertherapie. Die rechtzeitige Diagnostik von Begleitverletzungen durch standardisierte Vorgehensweise (AcBC-Regel, PTHLS und ATLS) ist essentiell. Darüber hinaus sollen Indikationskriterien für die präklinische Intubation die Vorgehensweise erleichtern. Eine "Faustformel" für die präklinische Flüssigkeitstherapie soll Unsicherheiten und Hyperhydratation vermeiden. Der Einsatz eines im Rettungsdienst etablierten, interdisziplinären Leitfadens durch die Fachgesellschaften soll die Behandlungsergebnisse langfristig verbessern.