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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Abdominale Aortenaneurysmen bei alten Patienten (≥80 Jahre): offen versus endovaskulär

Meeting Abstract

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  • Michael Gawenda - Klinikum der Universität zu Köln, Klinik für Gefäßchirurgie, Köln
  • Payman Mir Majd - Klinikum der Universität zu Köln, Klinik für Gefäßchirurgie, Köln
  • Jan Brunkwall - Klinikum der Universität zu Köln, Klinik für Gefäßchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch473

doi: 10.3205/12dgch473, urn:nbn:de:0183-12dgch4738

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Gawenda et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Für das endovaskuläre Therapieregime (endolumunal grafting – ELG) bei abdominalen Aortenaneurysmen wird ein Mortalitätsvorteil gegenüber der offenen Therapie (open repair – OR) postuliert, insbesondere bei alten Patienten. Dieses Postulat wurde anhand eines prospektiven, uni-zentrischen Registers überprüft, dass den klinischen Alltag widerspiegelt.

Material und Methoden: Seit 1999 wird an einem universitären Gefäßzentrum eine prospektive Datenbank zur Erfassung sämtlicher Patienten mit abdominalen Aortenaneurysmen geführt. Diese Daten wurden hinsichtlich elektiver Aneurysmabehandlung analysiert unter Berücksichtigung der zur Anwendung kommenden Therapieverfahren (OR versus ELG) und der Altersstruktur der Behandlungskollektive (<80 versus ≥80 Jahre).

Ergebnisse: Zur Auswertung gelangten 773 Datensätze von Patienten (m/w: 691/82) (Alter (mittel, SD, min-max) 71,3, 8,0, 43-90) mit elektiver Behandlung asymptomatischer abdominaler Aortenaneurysmen. Kam in 378 Fällen die offenen Therapie (OR) mit Prothesenersatz zur Anwendung (Alter: 70,2, 7,7, 43-89), so wurden 395 Patienten (Alter: 72,5, 8,1, 48-90) endovaskulär (ELG) therapiert. Die Hospitalmortalität betrug beim offenen Verfahren 1,6% (6/378), beim endovaskulären Verfahren 2,0% (8/395). Für die jüngeren Patienten (<80 Jahre)(n=658) war zwischen den Therapieverfahren kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich der Mortalität zu errechnen (OR 1,2% (4/343) versus ELG 1,3% (4/316)). Die älteren Patienten (≥80 Jahre) (n=115) wiesen in beiden Behandlungsverfahren signifikant höhere Hospitalmortalitäten auf (OR 5,6% (2/36) versus ELG 5,1% (4/79)).

Schlussfolgerung: Auch im endovaskulären „Zeitalter“ stellt die elektive offene Operation ein sicheres Therapieverfahren für Patienten mit asymptomatischen abdominalen Aortenaneurysmen dar. Jenseits des 80sten Lebensjahres sind beide Verfahren von einer höheren, aber vergleichbaren Mortalität gekennzeichnet.