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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Prognostische Bedeutung der systematischen Lymphadenektomie beim pN0-Magenkarzinom

Meeting Abstract

  • Alexander Urbanski - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln
  • Elfriede Bollschweiler - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln
  • Ulrich Fetzner - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln
  • Hakan Alakus - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln
  • Uta Drebber - Universitätsklinikum Köln, Institut für Pathologie, Köln
  • Ralf Metzger - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf H. Hölscher - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln
  • Stefan Mönig - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch457

doi: 10.3205/12dgch457, urn:nbn:de:0183-12dgch4574

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Urbanski et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In verschiedenen Studien konnte für das Magenkarzinom eine Prognoserelevanz der Anzahl der entfernten und histopathologisch untersuchten Lymphknoten nachgewiesen werden. Der Stellenwert für Patienten mit einem pN0-Status bleibt dabei unklar.

Material und Methoden: In der vorliegenden prospektiven Beobachtungsstudie konnte bei 147 Tumorresektaten ein pN0-Magenkarzinom (70,1 % Männer; 29,9 % Frauen) histopathologisch gesichert werden. Bei allen Patienten erfolgte aus kurativer Intention eine Magenresektion mit D2-Lymphadenektomie. Die Aufarbeitung der Resektionspräparate erfolgte gemäß der UICC- und TNM-Klassifikation. Die Patienten wurden entsprechend der Anzahl der entfernten Lymphknoten in zwei Gruppen (<25 entfernte Lymphknoten, ≥25 entfernte Lymphknoten) aufgeteilt und die Prognose der Patienten uni- und multivariat analysiert. In der multivariaten Analyse wurden Alter, Geschlecht, Anzahl der entfernten Lymphknoten (<25 bzw≥25) sowie der R-Status als potentielle unabhängige Prognosefaktoren untersucht.

Ergebnisse: Die mittlere Anzahl der entfernten Lymphknoten im gesamten Kollektiv betrug 31,8. Die Patientengruppe mit ≥25 entfernten Lymphknoten (5-Jahres ÜLR 64 %) zeigte verglichen zur Gruppe mit <25 entfernten Lymphknoten (5-Jahres ÜLR 42 %) eine signifikant (p=0,006) bessere Prognose. In der multivariaten Analyse konnten das weibliche Geschlecht, die Zahl der entfernten Lymphknoten (<25:>25 = 1:0.54, p=0,048) sowie das Vorliegen einer R0-Resektion (R0:R1/2=1:13, p<0.001) als unabhängige Prognosefaktoren für Patienten mit pN0-Status evaluiert werden.

Schlussfolgerung: Unsere Studie unterstreicht die Bedeutung einer systematischen D2-Lymphadenektomie in Patientenkollektiven mit einem niedrigen Risikoprofil, da auch bei Patienten mit einem pN0-Status die Entfernung von mehr als 25 Lymphknoten zu einer signifikanten Verbesserung der Prognose sowie zu einer realistischeren Einschätzung des N-Status führt.