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Differentialtherapie biliärer Obstruktionen mit der alternativen EUS-geführten, translumenalen Cholangiodrainage (EUCD) im Fall unmöglicher ERC – repräsentative Fallserie (n=52) im Sinne einer aktualisierten Interimsanalyse einer laufenden systematisch-klinischen Unicenter-Observationsstudie.
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Einleitung: Ziel: Untersuchung der alternativen EUS-geführten translumenalen Cholangiodrainage bei Patienten, die eine PTCD ablehnen oder im Fall ihres Versagens, insbesondere Machbarkeit, Eignung und „Outcome“ zu untersuchen, wenn die Vatersche Papille (Papille) nicht erreichbar oder der Katheter nicht einführbar ist.
Material und Methoden: Alle konsekutiven Patienten (wie in den “Zielen” definiert) wurden in diese systematische prospektive Unicenter-Observationsstudie (Design: Fallserie) über einen 7-Jahres-Zeitraum einbezogen und Patienten- als auch Interventionsbezogene Spezifika dokumentiert. Die Machbarkeit wurde durch die technische/klinische Erfolgsrate (regressive Cholestase), das Outcome durch Komplikationsrate, Interventionsbezogene Letalität und „Follow-up“-Charakteristika eingeschätzt.
Ergebnisse: Von XI/2002-IX/2009 wurden 52 EUCD (vs. 93 PTCD) durchgeführt, den neuen Zugangsweg der Cholangiodrainage nutzend: i) Transesophageal - n=2 (3,8%); ii) –gastrisch - n=38 (73,1%); iii) –duodenal - n=3 (5,8%); iv) –jejunal - n=9 (17,3%). Die Hauptindikation war Cholestase bei i) fortgeschrittenem Tumorleiden oder -rezidiv, wo die Papille nicht erreicht oder katheterisiert werden konnte (n=45; 86,5%), ii) unklarer Malignität einer Stenose (n=2; 3,8%) und iii) benigner Stenose (n=5; 9,6%). Der technische Erfolg wurde, wie folgt, charakterisiert: i) Cholangiographie - n=50 (96,2%); ii) Drainage - n=39 (75%; Metallstent: n=28/Polyethylenstent: n=11) / Langzeitdrainage (klinischer Erfolg): Mittelwert - 8 (Streubreite: 2-18) Monate bei Malignität. Gründe für nicht mögliche Drainage umfassten: i) Dilatationsprobleme an der Zugangsseite des Gallengangs - n=5; ii) frustrierende Rendesvouztechnik - n=2; iii) Stentdislokation in die Bauchhöhle (endoskopische Bergung erreicht) - n=2; iv) frustrierende Platzierung durch die Maschen eines Intestinalstents - n=1; v) Fluoroskopieversagen - n=1. Das Komplikationsprofil beinhaltete Cholangitis (n=3), Stentdislokation (n=3; eine von denen im Langzeitverlauf), postinterventioneller Schmerz (n=2) und Hämobilie (n=1). Eine Reintervention wurde bei 4/52 Fällen (7,7%) notwendig.
Schlussfolgerung: Schlussfolgerung: Die EUCD ist eine machbare und sichere alternative Therapieoption mit einem akzeptablen periinterventionellen Risiko bei ausgewählten Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasierendem Tumorwachstum, die auf eine Verbesserung der Lebensqualität unter palliativer Intention zielt, die meist eine Reintervention vermeiden konnte, die noch immer als experimentelle klinische Prozedur zu betrachten ist und ausschließlich in Zentren durchgeführt werden sollte.