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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Fokussierte extrakorporale Stosswellentherapie und ein gluteales Krafttraining sind effektiv bei Cellulite – eine randomisierte Studie

Meeting Abstract

  • Karsten Knobloch, FACS - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Beatrice Joest - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Robert Krämer - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch341

doi: 10.3205/12dgch341, urn:nbn:de:0183-12dgch3416

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Knobloch, FACS et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Unkontrollierte Kohortenstudien suggerieren eine Effektivität der fokussierten extrakorporalen Stosswellentherapie (ESWT) zur Verbesserung der Cellulite. Der randomisiert-kontrollierte Beweis der Effektivität der fokussierten Stosswellentherapie steht jedoch aus. Weiters ist der Einfluss eines glutealen Krafttrainings in prospektiver Form zur Beeinflussung der Cellulite unbekannt. Wir stellten die Hypothese auf, dass die Kombination einer fokussierten ESWT mit einem glutealen Krafttraining einer SHAM-ESWT und dem identischen Krafttraining bei mittel- bis schwergradiger Cellulite überlegen ist.

Material und Methoden: In einer doppel-blinden randomisiert-kontrollierten Studie mit 1:1 Allokation wurde nach pre-hoc Stichprobenanalyse per Power-Analyse 53 Patientinnen im mittleren Alter von 42±5 Jahren (BMI 24,2±2,3 kg/m2) auf die Interventions- bzw. Kontrollgruppe randomisiert. Die Intervention unterzog sich einer sechsmaligen fokussierten Stosswellentherapie (Storz Duolith, 0,35 mJ/mm2, 2000 Impulse) plus ein gluteales Krafttraining mit zwei Übungen mit 3x15 Wiederholungen. Das follow-up war nach 12 Wochen. Primärer Endpunkt war der Cellulite Severity Scale (CSS), ein validierter Score zur Beurteilung von digitalen Befunden mit einer Spanne von 0 Punkten (keine Cellulite) bis 15 Punkten (maximale Cellulite). Die Fotodokumentation erfolgte standardisiert durch einen Kliniksphotographen vor und 12 Wochen nach Intervention. Die Beurteilung führten 2 unabhängige verblindete Experten durch.

Ergebnisse: Der Cellulite Severity Scale (CSS) in der Interventionsgruppe verbesserte sich von 10.9±3.8 vor auf 8.3±4 Punkte nach 12 Wochen (p=0.001, 2.53 improvement, 95% confidence interval 1.43 to 3.62). Der Cellulite Severity Scale (CSS) in der Kontrollgruppe blieb konstant bei 10.0±3.8 Punkten vor und 10.1±3.8 Punkten nach Intervention (p=0.876, 95% confidence interval -1.1 to 0.97). Die Veränderung des Cellulite Severity Scale (CSS) zwischen der Interventions- und der Kontrollgruppe war hochsignifikant unterschiedlich (p=0.001, -24.3 effect size, 95% confidence interval -36.5 to -12.1). Alle fünf Unterpunkte des Cellulite Severity Scale verbesserten sich einzig in der Interventionsgruppe. Es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Kombination einer fokussierten extrakorporalen Stosswellentherapie und eines gluteales Krafttrainings ist einer SHAM-Stosswellentherapie und dem identischen Krafttraining überlegen. Die primäre Hypothese wurde bestätigt.