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Ergebnisqualität endoluminaler Prothesen zur Behandlung ösophagealer Anastomoseninsuffizienzen
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Einleitung: Die Behandlung von ösophagealen Anastomoseninsuffizienzen erfolgt durch endoluminale selbstexpandiere Prothesen (Stents). Ziel der vorliegenden Untersuchung war ein Vergleich zweier Stenttypen hinsichtlich ihres spezifischen Komplikationsspektrums.
Material und Methoden: Von 1999-2011 wurden 20 Patienten (Gruppe A: m:w 14:6; Alter 60 (±10[43-77]) mittels teilummantelter und 17 Patienten (Gruppe B: m:w 14:3; Alter 61 (±12[37-80]) mittels vollummantelter Nitinolstents bei Insuffizienzen von Ösophagogastrostomien (Gr.A 80%,Gr.B 82%) sowie von Ösophagojejunostomien (Gr.A 20%,Gr.B 18%) behandelt. Die Konstruktion der Anastomose erfolgte per Klammernahtgerät (Gr.A 90%, Gr.B 94%) bzw. per Handnaht. Stents der Gruppe A hatten einen Durchmesser von 28 mm und eine Länge von 10 cm (95%). Stents in Gruppe B hatten einen Durchmesser von 28-34 mm (p<0,001) sowie eine Länge von 8-12 cm (p=0.6). Eine neoadjuvante Radio-/ Chemotherapie erfolgte bei 10% (Gr.A) bzw. 65% (Gr.B) (p=0,001). Die statistische Analyse erfolgte per Mann-Whitney- und Fisher-Exact-Test.
Ergebnisse: In Gr. A wurde bei 40% keine initiale Abdichtung erreicht mit konsekutiver Revisionsoperation und Stententfernung bzw. Stentneuanlage . Bei 60% war die Stentabdichtung erfolgreich. Die Stententfernung erfolgte bei 25% komplikationslos, in 5% entstand ein Mukosaschaden mit Hautemphyem, bei 30% der Patienten verblieb der Stent aufgrund persistierender Insuffizienz (15%), Adhärenz am Hohlorgan (10%) und Lokalrezidiv (5%). In Gr. B erfolgte nach initialer erfolgreicher Abdichtung bei allen Patienten (Gr.A vs. B p=0.004) eine endoskopische Lagekorrektur bzw. Wechsel je eines Stents bei Dislokation, Stentleck und Insuffizienzpersistenz (24%) sowie die Stententfernung bei Revisionsoperation (12%). Bei den übrigen Patienten wurden die Stents nach 4 – 6 Wochen komplikationslos entfernt. Eine erneute Stentimplantation erfolgte bei Insuffizienzpersistenz (n=2).
Schlussfolgerung: Teilummantelte Stents mit geringerem Durchmesser weisen ein signifikant höheres Misserfolgsrisiko auf, wohingegen kein höheres Dislokationsrisiko bei vollummantelten Stents besteht. Vollummantelte Stents mit adäquatem Durchmesser sollten daher bevorzugt zur erfolgreichen Therapie von ösophagealen Anastomoseninsuffizienzen eingesetzt werden