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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Minimalinvasive Chirurgie epiphrenischer Ösophagusdivertikel

Meeting Abstract

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  • Linda Flohr - Universitätsklinik Magdeburg, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg
  • Hans Lippert - Universitätsklinik Magdeburg, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg
  • Stephan Dalicho - Universitätsklinik Magdeburg, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg
  • Daniel Schubert - Universitätsklinik Magdeburg, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch274

doi: 10.3205/12dgch274, urn:nbn:de:0183-12dgch2749

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Flohr et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Epiphrenische Divertikel der Speiseröhre sind insgesamt seltene Befunde und zumeist mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Motilitätstörung assoziiert. Unstrittig ist, dass symptomatische bzw. große Ösophagusdivertikel einer chirurgischen Therapie bedürfen. Wir berichten über unsere Erfahrungen der minimalinvasiven chirurgischen Versorgung epiphrenischer Ösophagusdivertikel.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 2001 bis 2010 haben wir 24 Patienten mit epihrenischen Ösophagusdivertikeln laparoskopisch transhiatal operiert. Die präoperative Diagnostik sah bei allen Patienten die Endoskopie, konventionelle Ösophagographie und Manometrie vor. Die durchschnittliche Divertikelgröße lag bildgebend bei 4,8 cm (2,4 bis 8,6 cm). Alle Patienten klagten über entsprechende Symptome wie Dysphagie, Regurgitation von Speisebrei etc. Die operative Versorgung erfolgte in laparoskopisch transhiataler Technik. Nach Freilegung des ösophago-gastralen Überganges und kompletter Darstellung des Divertikels wurde dieses tangential mittels linarem Klammernahtinstrument reseziert unter simultanter intraluminaler endoskopischer Kontrolle. Ferner erfolgte die Myotomie auf dem distalen Ösophagus bis zur Divertikelbasis. Zur Refluxprophlaxe und Defektdeckung wurde in allen Fällen eine anteriore Hemifundoplikatio in der Technik nach Dor angelegt.

Ergebnisse: Sämtliche Eingriffe wurden endoskopisch beendet. Die mittlere Op-Zeit lag bei 75 min (40-130 min). Intraoperative Komplikationen wurden nicht beobachtet. Bei 22 Patienten war der postoperative Verlauf komplett unauffällig. Bei 2 Patienten kam es zu einer Leckage der Klammernahtreihe, die in einem Fall mittels Stent interventionell therapiert wurde. Im anderen Fall musste im Verlauf die Ösophagusresektion erfolgen. Im Langzeit-Follow-up sind 18 der nachuntersuchten Patienten bezüglich der präoperativen Symptome beschwerdefrei. Divertikelrezidive wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Chirurgie beim symptomatischen, epiphrenischen Ösophagusdivertikel ist mit exzellenten Langzeitergebnissen effektiv und sicher durchführbar und stellt mittlerweile vielerorts das Verfahren der Wahl dar. Aufgrund der hohen Prävalenz von Divertikeln und primärer Motilitätstörung sowie zur Minimierung von Rezidiven und Insuffizienzen der Klammernahtreihe sollte aus unserer Sicht die Divertikulektomie immer mit einer Myotomie und Hemifundoplikation kombiniert werden. Die eigenen Erfahrungen sowie die Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen zeigen, dass sich mit dieser Strategie die wohl besten Langzeitergebnisse erzielen lassen.