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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Der geriatrische Dekubitus-Patient – erfolgreiches Therapiekonzept in plastisch/chirurgischer und geriatrischer Kooperation

Meeting Abstract

  • Christina Luther - Markuskrankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Frankfurt am Main
  • Farzin Nourbakhsh - Markuskrankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Frankfurt am Main
  • Susanne Hartmann - Markuskrankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Frankfurt am Main
  • Christian Radu - Markuskrankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Frankfurt am Main
  • Klaus Exner - Markuskrankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Frankfurt am Main
  • Ariane Zinke - Markuskrankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch251

doi: 10.3205/12dgch251, urn:nbn:de:0183-12dgch2516

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Luther et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der mangelernährte Dekubituspatient ist eine interdisziplinäre Herausforderung. Die gravierend gestörte Wundheilung erfordert ein Behandlungskonzept, welches den Patienten adäquat auf eine rekonstruktive Operation vorbereitet. Hierdurch können Morbidität, Mortalität und Dauer des Klinikaufenthaltes reduziert und somit hohe Kosten im Gesundheitswesen vermieden werden.

Material und Methoden: Alle Patienten mit Dekubitus werden in unserem „Dekubitus- Behandlungskonzept“ vor plastischer Rekonstruktion einem Ernährungsscreening (modifizierter Innsbruck-Score) unterzogen.

Ergebnisse: Bei Vorliegen einer Mangelernährung (Score-Wert 2 und 4) wird der Patient in eine kooperierende Klinik für Geriatrie aufgenommen und unter der DRG-Diagnose E43/E44 auf internistische Grunderkrankungen abgeklärt und ein individueller Ernährungsplan erstellt. Dieser umfaßt nicht nur die Substitution von Proteinen, Vitaminen und Spurenelementen, sondern auch die gleichzeitige Behandlung einer Sarkopenie durch gezielte Krankengymnastik, Ergotherapie und Gehtrainig. Die Abklärung und Korrektur des Zahnstatus zur Sicherstellung der Kaufähigkeit wird durch einen kooperierenden Zahnarzt komplettiert. Eine Übernahme zur plastischen Deckung erfolgt erst nach adäquater Besserung des Allgemein- und Ernährungszustandes des Patienten. Wird dies durch o.g. Maßnahmen nicht erreicht, ist nur ein palliatives Debridement indiziert und der Patient wird mit einem ambulanten Pflegedienst zur häuslichen Wundversorgung entlassen.

Schlussfolgerung: Durch eine plastisch/chirurgische und geriatrische Kooperation kann eine Mangelernährung und Sarkopenie bei Dekubituspatienten erkannt und in der Mehrzahl zufriedenstellend behandelt werden.

Dies ist für unsere Klinik Voraussetzung für einen erfolgreichen plastisch-rekonstruktiven Eingriff.