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Der Einfluss der Radikalen Pleurektomie auf die Lungenfunktion beim Malignen Pleuramesotheliom
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Einleitung: Das maligne Pleuramesotheliom (MPM) führt durch die Tumorschwarte und Fesselung der Lunge zur Einschränkung der Lungenfunktion. Durch die radikale Pleurektomie (RP) kann eine maximale Zytoreduktion und somit eine Wiederausdehnung der Lunge erreicht werden. Das Ziel der Studie war die Untersuchung der Lungenfunktion und Lungenperfusion vor und nach der RP.
Material und Methoden: In einer prospektiven, nicht-randomisierten Beobachtungsstudie wurden im Jahre 2010 alle Patienten mit histologisch gesichertem MPM eingeschlossen, die eine RP im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzeptes erhielten. Das trimodale Therapiekonzept wurden 4 bis 6 Wochen nach einer RP 4 Zyklen Chemotherapie mit Cisplatin (75 mg/m2) und Permetrexed (500 mg/m2) appliziert, sowie eine adjuvante Bestrahlung der Brustwand durchgeführt. Die Lungenfunktionsparameter und Lungenperfusionsszintigraphienwurden präoperativ und 2 Monate nach der RP erfasst.
Ergebnisse: Sechzehn von 25 Patienten (Alter 68,8 ± 8,9 Jahre) konnten in die Studie eingeschlossen werden. Eine makroskopisch komplette Resektion konnte bei 13 Patienten (81,3%) erreicht werden. Eine Zwerchfellresektion musste bei 5 Patienten durchgeführt werden. Eine signifikante Verbesserung der Vitalkapazität (VK), FEV1 und ipsilaterale Perfusion (P<0,001). konnte 2 Monate nach der RP beobachtet werden. Der Erhalt der Zwerchfellfunktion war mit einer deutlichen Verbesserung der VK (+34,6 ± 17,0% vs. +13,5 ± 5,4%; p=0,002) und FEV1 (+29,2 ± 18,1% vs. +12,1 ± 6,4%; p=0,015) vergesellschaftet.
Schlussfolgerung: RP führt zu einer signifikanten Verbesserung der Lungenfunktion und -perfusion nach einem Erholungsintervall von 2 Monaten. Die funktionellen Ergebnisse sind besser bei Erhalt der Zwerchfellfunktion. Der Organerhalt der Lunge und somit der respiratorischen Reserven könnten eine Voraussetzung für die volle Ausnutzung der primären multimodalen Therapie, sowie weiterer Secondline- und Thirdline-Therapien zu sein.