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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Medikamentöse Vagusstimulation vermindert den pankreatischen Schaden bei akuter experimenteller Pankreatitis

Meeting Abstract

  • Lutz Schneider - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung für Allgemeine, Viszerale, Unfallchirurg, Heidelberg
  • Bahar Jabrailova - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung für Allgemeine, Viszerale, Unfallchirurg, Heidelberg
  • Stefan Hofer - Universitätsklinik für Anaesthesiologie , Heidelberg
  • Oliver Strobel - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Thilo Hackert - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung für Allgemeine, Viszerale, Unfallchirurg, Heidelberg
  • Werner Hartwig - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung für Allgemeine, Viszerale, Unfallchirurg, Heidelberg
  • Markus Wolfgang Büchler - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung für Allgemeine, Viszerale, Unfallchirurg, Heidelberg
  • Jens Werner - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung für Allgemeine, Viszerale, Unfallchirurg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch137

doi: 10.3205/12dgch137, urn:nbn:de:0183-12dgch1370

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Schneider et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die körpereigene Immunantwort wird durch Vagotomie beeinflusst. Vagusstimmulation und Ablation hat Einfluss auf die unmittelbare Freisetzung von pro- und anti-inflammatorischen Zytokinen. Bei der Progression der milden zur schweren nekrotisierenden Pankreatitis spielen inflammatorische Zytokine eine entscheidende Rolle für den Übergang der lokalen in eine systematische Erkrankung. Unsere Studie untersucht den Einfluss einer medikamentösen Vagusstimulation auf die Schwere der akuten nekrotisierenden Pankreatitis.

Material und Methoden: Mit dem GDOC Model, wurde bei 6 Ratten/Gruppe eine akute nekrotisierende Pankreatitis induziert. Neben der Pankreatitis Kontrollgruppe erfolgte bei 6 weiteren Gruppen die vagale Stimulation mit Nikotin, Anticholium oder Neostigmin, jeweils zum Zeitpunkt der Pankreatitisinduktion (prophylaktisch) oder verzögert nach 3 Stunden (therapeutisch). 12 Stunden nach Induktion wurde das Experiment beendet und der pankreatische Schaden evaluiert.

Ergebnisse: 12 Stunden nach Pankreatitisinduktion konnte histologisch eine schwere nekrotisierende Pankreatitis mit Ödem, Entzündung und Nekrose nachgewiesen werden. Die medikamentöse Vagusstimulation mit Nikotin, Neostigmin und Anticholium führte zur signifikanten Verminderung der pankreatischen Entzündung und Nekrose (p>0,05). Dies zeigte sich sowohl nach prophylaktischer, als auch nach therapeutischer Stimulation.

Schlussfolgerung: Eine medikamentöse Vagusstimulation vermindert den Schaden bei experimenteller nekrotisierdender Pankreatitis und sollte als therapeutische Option bei dieser Erkrankung in weiteren Studien geprüft werden.