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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Primäre Anastomosierung mit protektivem Stoma oder Hartmann-Operation bei perforierter Sigmadivertikulitis – Ein Vergleich der Stomarückverlegungsraten

Meeting Abstract

  • Patrick Hamid Alizai - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Maximillian Schulze-Hagen - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Raphael Rosch - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Ulf Peter Neumann - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Marc Jansen - HELIOS Klinikum Emil von Behring, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch109

doi: 10.3205/12dgch109, urn:nbn:de:0183-12dgch1098

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Alizai et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Diskontinuitätsresektion nach Hartmann ist seit Jahrzehnten etablierter Standard zur Behandlung der perforierten Sigmadivertikulitis. Die chirurgische Verfahrenswahl ist jedoch umstritten, da mehrere Metaanalysen der letzten Jahre für die primäre Anastomosierung mit protektivem Stoma vergleichbare Ergebnisse im Hinblick auf Morbidität und Mortalität zeigen konnten. Ziel dieser Studie war der Vergleich der Stomarückverlegungsraten nach primärer Anastomose mit protektivem Stoma bzw. nach Hartmann-Operation.

Material und Methoden: Retrospektive Datenanalyse von Patienten, die zwischen Januar 2002 und Dezember 2010 im Universitätsklinikum Aachen mit perforierter Sigmadivertikulitis operiert wurden und entweder ein protektives Stoma mit primärer Anastomosierung (PA) oder eine Hartmann-Operation (HP) erhielten.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 91 Patienten identifiziert werden, 66 erhielten eine Hartmann-Resektion (HP) und 25 eine primäre Anastomose mit Stoma (PA). Bei 76% der Patienten mit PA wurde das Stoma zurückverlegt, nach HP waren es lediglich 44% (p = 0,02). Durchschnittlich vergingen 17,2 Wochen in der HP-Gruppe bis zur Stomarückverlegung und 11,5 Wochen in der PA-Gruppe (p = 0,01). Die 30-Tage-Mortalität war nicht signifikant unterschiedlich, die postoperative Komplikationsrate nach HP deutlich höher (p = 0,004).

Schlussfolgerung: Ein protektives Stoma nach PA wird signifikant häufiger zurückverlegt als eine endständige Kolostomie nach HP. In Abhängigkeit vom klinischen Gesamtbild sollte eine primäre Anastomosierung mit Stoma bei der perforierten Sigmadivertikulitis angestrebt werden.