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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Nicht-invasive Quantifizierung der Effekte verschiedener Angiogeneseinhibitoren auf experimentelle Pankreaskarzinome mit kontrastverstärkter MRT

Meeting Abstract

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  • Hubert Georg Hotz - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Hajo Raatschen - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Radiologische Klinik, Berlin
  • Birgit Hotz - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Heinz-Johannes Buhr - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch053

doi: 10.3205/12dgch053, urn:nbn:de:0183-12dgch0539

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Hotz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bisher ist die frühzeitige Beurteilung des Erfolges einer angiogenesehemmenden Tumortherapie nur histologisch am Präparat möglich und somit klinisch beim Patienten nicht durchführbar. Wir quantifizierten die Effekte verschiedener Angiogeneseinhibitoren auf die Vaskularisation experimenteller Pankreaskarzinome mittels dynamischer, kontrastverstärkter MRT, um ein kliniktaugliches, nicht-invasives Verfahren zum Monitoring antiangiogener Therapien zu erhalten.

Material und Methoden: 109 Lewis-Ratten wurden Fragmente des mäßig-differenzierten Pankreaskarzinoms DSL-6A/C1 in den Pankreasschwanz implantiert. 3 Wochen später erfolgte der Therapiebeginn mit Avastin oder Suramin, die Kontrollgruppe blieb unbehandelt. 24 Stunden, 1 Woche und 4 Wochen (n=38, 27 und 44) nach Therapiebeginn erfolgte die Albumin-(Gd-DTPA) -verstärkte MRT zur Ermittlung der Tumorgefäß-Permeabilität (KPS, µl/min/100ml) und des Plasmavolumens (fPV, %) anhand eines Zweikompartimentmodells.

Ergebnisse: Die Avastin-Gruppe zeigte 24h nach Therapiebeginn signifikant geringere KPS-Werte als die Kontroll- und Suramin-Gruppe (0,0019±0,0077; 0,0565±0,0462 und 0,0640±0,0620; p<0,001). KPS war nach 1 bzw. 4 Wochen in der Avastin-Gruppe signifikant kleiner als in der Kontroll-Gruppe (0,0364±0,0368 und 0,1115±0,08800; p<0,01 bzw. 0,02623±0,04620 und 0,0815±0,0735; p<0,05).

Nach einer Woche war das Plasmavolumen in den Kontrolltumoren signifikant größer als in der Avastin- und Suramin-Gruppe (15,10±9,97; 6,25±2,74 und 7,47±3,44; p<0,01). Nach 24h und vier Wochen unterschied sich das Plasmavolumen der Kontroll-, Avastin- und Suramin-Gruppe nicht (4,84±3,11; 7,06±5,42 und 6,00±4,08 bzw. 5,21±3,37; 5,03±2,80 und 4,11±3,9; p=0,53 bzw. 0,64).

Das Tumorvolumen war 24h und 1 Woche nach Therapiebeginn in allen Gruppen identisch (130,4±206,2; 105,7±34,2 und 186,8±320,7mm3; p=0,41 bzw. 178,9±286,6; 276,0±150,6 und 116,6±166,6mm3; p=0,40). Nach 4 Wochen war das Tumorvolumen der Kontrollgruppe signifikant größer als in der Avastin- und Suramin-Gruppe (4380,3±1590,6; 869,6±717,2 und 1676,5±2424,1mm3; p<0,001).

Schlussfolgerung: Die Albumin-(Gd-DTPA)-verstärkte MRT kann die Effekte von Avastin und Suramin auf mikrovaskuläre Parameter orthotop implantierter Pankreaskarzinome nicht-invasiv quantifizieren, bevor es zu einer Größenänderung kommt und stellt damit eine Alternative zur Histologie und zur morphologischen MRT dar. Bei Tumorpatienten könnte dieses Verfahren das Monitoring anti-angiogener Therapien ermöglichen.