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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Der Possum Score als prädiktiver Marker für Morbidität und Mortalität in der hepatobiliären Chirurgie

Meeting Abstract

  • Tobias Bexten - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main
  • Carolina Bonavita - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main
  • Teresa Schreckenbach - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main
  • Hans-Joachim Wilke - Klinikum und Fachbereich Medizin Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Frankfurt am Main
  • Wolf Otto Bechstein - J.W.Goethe Universität Frankfurt, Allgemein- und Visceralchirurgie, Frankfurt am Main
  • Christian Mönch - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch031

doi: 10.3205/12dgch031, urn:nbn:de:0183-12dgch0317

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Bexten et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Possum-Score ist für eine Vielzahl chirurgischer Eingriffe ein etablierter Score zur Abschätzung der Morbidität und Mortalität. Ziel dieser Studie war die Evaluation des Possum und P-Possum Score als prädiktiver Marker für die Morbidität und Mortalität in der hepatobiliären Chirurgie.

Material und Methoden: Eine retrospektive Analyse von 232 Patienten, welche in einem Zeitraum von 02.2007 bis 02.2011 in unserer Klinik Leberteilreseziert wurden. Für jeden Patienten wurde der Possum/P-Possum Score erhoben und mit der beobachteten Mortalität und Morbidität verglichen.

Ergebnisse: Die 30 Tage Mortalität lag bei 4,7%, die Morbidität (≥ Clavien 3) bei 32,7%. Der mittlere Physiological-Score lag bei 15,2 (± 3,6) der Operative-Score bei 16,1 (± 4,5). Die Possum-Score für die Mortalität lag bei 10,3% (± 9,1), der des P-Possum bei 2,9% (± 4,7). Es bestand kein Unterschied der P-Possum Prädiktion bei verstorbenen und nicht verstorbenen Patienten (2,88% vs. 2,87% p=0,35). Der P-Possum-Score für die Mortalität stieg bei Trisektorektomien im Vergleich zur Hemihepatektomie rechts um den Faktor 1,8 (2,1% auf 3,8% p=0,001), die beobachtete Mortalität um den Faktor 1,6 (3,5% auf 5,7% p=0,59). Der mittlere Possum-Score für die Morbidität lag bei 41% (± 21). Er war bei Patienten mit einer beobachteten Morbidität ≥ Clavien 3 signifikant größer als bei Patienten mit einer beobachteten Morbidität < Clavien 3 (47% vs. 38% p=0,002). Für die Hemihepatektomie rechts lag er bei 40% (± 18), für die Trisektorektomie bei 55% (± 19) (Steigerungsfaktor 1,4). Im Vergleich lag die beobachtete Morbidität für die Hemihepatektomie rechts bei 25%, für die Trisektorektomie bei 57 % (Steigerungsfaktor 2,4). (Tabelle 1 [Tab. 1])

Schlussfolgerung: Bezogen auf unsere Daten überschätzte der Possum-Score das tatsächliche Mortalitätsrisiko, der P-Possum unterschätze es hingegen. Bezüglich der Morbidität zeigt sich eine gute Voraussage für Trisektorektomien, für Hemihepatektomien jedoch nicht.