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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Das laparoskopische Magenband in der Behandlung der morbiden Adipositas – Ergebnisse nach 9-Jahres Follow up

Meeting Abstract

  • Andreas Thalheimer - Universitätsklinik Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg
  • Isabella Gruber - Universitätsklinik Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg
  • Christian Wichelmann - Universitätsklinik Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg
  • Alexander Wierlemann - Universitätsklinik Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg
  • Christoph-Thomas Germer - Universitätsklinik Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg
  • Christian Jurowich - Universitätsklinik Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch001

doi: 10.3205/12dgch001, urn:nbn:de:0183-12dgch0017

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Thalheimer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die bariatrische Chirurgie ist zur Zeit das beste Therapieverfahren zur Behandlung der morbiden Adipositas. Das laparoskopisch implantierbare Magenband ist aufgrund dramatisch ansteigender Eingriffszahlen v.a. in den USA und Kanada auf dem Weg, das häufigste operative Verfahren zu werden. In Europa stehen im Gegensatz zu den USA aufgrund langjähriger Erfahrung mit diesem Verfahren Langzeitergebnisse zur Verfügung. Basierend auf diesen Daten, hat die Bedeutung des Magenbandes zur Behandlung der morbiden Adipositas -im Gegensatz zum Magenbypass und der Magenschlauchresektion- deutlich abgenommen.

Ziel der Studie: Darstellung der Langzeitergebnisse des laparoskopischen Magenbandes zur Behandlung der morbiden Adipositas in einem universitären Adipositaszentrum.

Material und Methoden: Die Datenerhebung erfolgte in einer seit 1997 prospektiv geführten Patientendatenbank. Stichpunkt der aktuellen Datenerfassung war der Juli 2011. Erfasst wurden alle demographischen Daten, der Gewichtsverlauf und das Vorhandensein bzw. die Veränderung der Adipositas-assoziierten Begleiterkrankungen

Ergebnisse: Aus einem Gesamtkollektiv von 181 Patienten konnten 154 Patienten mit komplettem Follow-up identifiziert werden. Der Durchschnitts-BMI präoperativ betrug 47.5kg/m2, das Durchschnittsalter der Patienten 40.1 Jahre. Nach einem medianen Follow-Up von 109 Monaten zeigte sich jetzt ein Durchschnitts-BMI von 39,6kg/m2. Die Adipositas-assoziierten Begleiterkrankungen zeigten eine leichtgradige Besserung. Bei 73 Patienten (47%) zeigten sich im Verlauf Band-bedingte Komplikationen, die bei 29% der Patienten zu einem Bandverlust führten. Insgesamt findet sich unter Berücksichtigung des individuellen Gewichtsverlustes und der Band-assoziierten Komplikationen eine Rate an Methodenversager von 70%.

Schlussfolgerung: Es findet sich im Langzeitverlauf ein nur mäßiger Gewichtsverlust mit einer nicht signifikanten Besserung der Adipositas-assoziierten Begleiterkrankungen. Die Rate der Band-assoziierten Komplikationen mit sukzessivem Bandverlust ist hoch.

Schlussfolgernd zeigen sich nach Implantation eines Magenbandes in der Behandlung der morbiden Adipositas unbefriedigende Langzeitergebnisse.