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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Vorteile endovaskulärer Versorgung traumatischer Aortenrupturen

Meeting Abstract

  • Stefan Ludewig - Universtitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena
  • Thomas Krönert - Universtitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena
  • Jürgen Zanow - Universtitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena
  • Utz Settmacher - Universtitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch838

doi: 10.3205/11dgch838, urn:nbn:de:0183-11dgch8388

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Ludewig et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die häufigste Todesursache für sofortigen Tod am Unfallort ist die Aortenruptur. Nur ca.10% der Verletzten mit Aortenruptur erreichen die Klinik. Die offene Sofortversorgung der Aorta thoracica hat eine Mortalität von ca. 20% und eine Paraplegierate von ca. 10%. Mit niedrigeren Komplikationsraten entwickelt sich die endovaskuläre Sofortversorgung zum neuen Standard (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Material und Methoden: Von 2006 bis 2010 wurden 13 Patienten mit einer interventionsbedürftigen traumatischen Aortenruptur behandelt. Bei 12 Patienten erfolgte die endovaskuläre Versorgung, in einem Fall wurde bei adoleszentem Patient ein offenes Vorgehen gewählt.

Ergebnisse: Ein Patient verstarb bei Beginn der Stentgraftimplantation an Sekundärruptur (8% Letalität), während für 11 Patienten eine komplikationslose endovaskuläre Versorgung möglich war. In 3 von 6 Fällen hat das Überstenten der linken A. subclavia eine spätere Revaskularisation notwendig gemacht. Es traten keine Fälle von Paraplegie oder endoleak auf. In einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 21 Monaten traten eine verfahrensspezifische Spätkomplikationen (Endoleak, Paraplegie, Stentdislokation, Stentkollaps) ein.

Schlussfolgerung: Unsere Erfahrung bestätigt andere Publikationen. Die endovaskuläre Versorgung

  • bringt deutlich bessere Ergebnisse hinsichtlich Letalität und Paraplegierate,
  • zeigt mittelfristig wenig Spätkomplikationen,
  • ist im OP-Setting einer Polytraumaversorgung gut anwendbar,
  • ist als Therapie der Wahl dieser polytraumatisierten Patienten anzusehen.

Offene Fragen sind das optimale Stentgraftdesign, Nachsorgemodalitäten, der ideale Op-Zeitpunkt, mögliche Kriterien für konservatives Vorgehen, Langzeitergebnisse.