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Stumpfe Traumen nach Suizidversuch – Analyse an 30.603 schwerverletzten Patienten
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Suizidversuche sind für einen nicht unerheblichen Teil schwerer und schwerster Verletzungen in Deutschland verantwortlich. Dementsprechend wichtig ist die exakte Kenntniss bzgl. Verletzungsmuster- und Schwere, Outcome und verursachter Kosten.
Material und Methoden: Zur Datengewinnung wurden die Daten von 30.603 Patienten des TraumaRegister DGU analysiert. Alle Patienten mit einem ISS (Injury Severity Score) ≥10 nach a) Suizidversuch (absichtlicher Sprung aus großer Höhe) oder Unfall (unbeabsichtigter Sturz aus großer Höhe) wurden hinsichtlich Verletzungsmuster- und Schwere, Outcome und verursachter Kosten verglichen.
Ergebnisse: 1.642 der 30.603 Patienten erlitten eine schwere Verletzung i. R. eines Suizidversuchs. Das Durchschnittsalter lag hier bei 40 Jahren – verglichen mit 42 Jahren in der Nicht-Suizidgruppe. Bei 1.072 Patienten war ein Sprung aus großer Höhe Ursache der Verletzungen – verglichen mit 3.682 Patienten mit unbeabsichtigtem Sturz. Nach Suizidversuch traten signifikant schwerere Verletzungen auf (ISS 32 vs. ISS 26). Ebenso wie der Anteil schwerer Kopf-, Thorax und Abdominalverletzungen (51% vs. 37%), war auch die Mortalität in der Suizidgruppe höher (21% vs. 14%). Krankenhausliegedauer (30 Tage vs. 27 Tage) und Kosten (€ 34.833 vs. € 24.701) waren gleichfalls in der Suizidgruppe höher als bei Patienten mit unbeabsichtigtem Sturzereigniss.
Schlussfolgerung: 5% aller schwerverletzten Patienten erleiden ihre Verletzungen durch einen Suizidversuch. Aufgrund des Verletzungsmusters und der Verletzungsschwere nach Suizidversuch, ist die Mortalität hier – trotz geringeren Alters – signifikant höher. Deshalb ist diesen Patienten – besonders nach Sprüngen aus großer Höhe – besonderes Augenmerk zu zollen.