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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Fall einer laparoskopischen Resektion eines monströsen kavernösen Leberhämangioms

Meeting Abstract

  • Ioan Constantin Oana - Klinikum Bad Hersfeld GmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bad Hersfeld
  • Ulrich Klaus Fetzner - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Astrid Schilling - Klinikum Bad Hersfeld GmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bad Hersfeld
  • Johannes Scheele - Klinikum Bad Hersfeld GmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bad Hersfeld

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch801

doi: 10.3205/11dgch801, urn:nbn:de:0183-11dgch8018

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Oana et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Hämangiome sind die häufigsten gutartigen Lebertumore. Das weibliche Geschlecht ist vermehrt betroffen. Wenn Symptome auftreten, so umfassen sie überwiegend unspezifische Abdominalschmerzen und Inappetenz, selten kardiale Beschwerden oder Koagulopathie. Selten sind sie an der Körperoberfläche als Tumor tastbar.

Die chirurgische Resektion ist die einzige kurative Behandlungsoption für symptomatische und/oder zu Komplikationen (z.B. Blutung) drohende Hämangiome.

Material und Methoden: Unserer Abteilung wurde eine 64 jährige Frau zugewiesen. Seit annähernd 2 Dekaden sei ein als morphologisch gutartig imponierendes Hämangiom mit einem größenkonstanten Durchmesser von ca. 10 cm als Zufallsbefund per Ultraschall diagnostiziert worden. Die Raumforderung wurde regelmäßig kontrolliert, verursachte aber keine Symptome.

5 Monate vor Zuweisung entwickelte die Patientin jedoch Symptome wie Abdominalschmerz, Appetitlosigkeit und bemerkte auch eine zunehmende Schwellung im rechten Oberbauch.

Die computertomographische Untersuchung ergab eine als Hämangiom große Raumforderung der Leber, welche die Segmente V und VI umfasste. Die Vena cava war annähernd vollständig durch den Tumor komprimiert. Die Tumormarker CEA, CA19-9, CA 15-3 und CA 125 waren negativ.

Wir führten eine laparoskopische Resektion der tumortragenden vorderen, unteren, rechten Lebersegmente V und VI (Bisegmentektomie) mit simultaner Cholezystektomie durch. Die Dissektion im Leberparenchym wurde mit Ultraschall durchgeführt. Das Präparat entfernten wir über einen 10 cm breiten suprapubischen Zugang nach Pfannenstiehl. Der intraoperative Blutverlust betrug 400 ml, die Operationsdauer 107 Minuten.

Ergebnisse: Das Präparat umfasste 24 x 18 x 8 cm und wog 1370 Gramm.

Die feingewebliche Untersuchung ergab ein großes, fokal thrombosiertes, kavernöses Hämangiom. Der postoperative Verlauf war ereignis- und komplikationslos. Ab dem 3. postoperativen Tag konnte auf Analgetika verzichtet werden. Die Patientin wurde 5. postoperativen Tag in gutem Zustand nach Hause entlassen.

Schlussfolgerung: Der Fallbericht demonstriert die gute Realisierbarkeit der minimalinvasiven Resektion eines Leberhämangioms in den Segmenten V, VI. Der laparoskopische Zugang mit ultraschallgestützer Technik birgt die Vorteile eines geringen Operationstraumas, schneller und komplikationsarmer Erholung und eines guten kosmetischen Ergebnisses.