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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Orr-Loygue Resektionsrektopexie als Hybrid- NOS bei Rektumprolaps

Meeting Abstract

  • Sandra Hirschburger - Robert Bosch Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart
  • Karolina Schymik - Robert Bosch Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart
  • Fabian Rieber - Robert Bosch Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart
  • Colin Friedrich - Robert Bosch Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart
  • Christoph Ulmer - Robert Bosch Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart
  • Klaus-Peter Thon - Robert Bosch Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart
  • Wolfram Lamadé - Robert Bosch Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch799

doi: 10.3205/11dgch799, urn:nbn:de:0183-11dgch7998

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Hirschburger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Über 100 Verfahren zur Behandlung des Rektumprolapses sind bisher beschrieben worden. Die Methode nach Orr–Loygue, bei der zwei Streifen eines nicht resorbierbaren Netzes vor und hinter das Rektum eingebracht werden, zeichnet sich durch eine besonders niedrige postoperative Obstipations-Rate aus, ohne die Rezidivrate signifikant zu erhöhen, vermutlich weil bei dem Verfahren die lateralen ligamentären Strukturen des Rektums nicht durchtrennt werden.

Unser Ziel war eine Modifikation des Orr-Loygue Verfahrens im Sinne einer narbenarmen Resektionsrektopexie.

Material und Methoden: Aufbauend auf den Erfahrungen an 46 Hybrid NOS Operationen des Darmes haben wir die Indikation auf die Rektopexie erweitert.

Drei Patientinnen (24,30,63 Jahre) wurden nach dem modifizierten Orr-Loygue-Verfahren in Zwei- Lumen-Hybrid-NOS-Technik über den Nabel und das Rektum operiert. Nach Mobilisation des Sigmas und Eröffnen des Präsakralraumes erfolgte die proximale Durchtrennung des Sigmas mit dem EndoGia. Die Invaginationsextraktion transanal ermöglichte das distale Absetzen des Sigmas.

Die Doublestaplinganastomose war mühelos möglich. Für die Rektopexie wurde analog des offenen Verfahrens ein Optilene Netz extraperitoneal vor und hinter das Rektum platziert. wobei es ventral unter dem Peritoneum getunnelt wurde und mittles endoskopischer Naht ventral distal und proximal dorsal fixiert wurde.

Ergebnisse: Die Hospitalisationsdauer lag zwischen 7 und 10 Tagen. Bei allen Pat war der Rektumprolaps verschwunden. Die Stuhlkontinenz war erhalten. Blutverluste traten nicht auf. Trotz regelmässiger Überprüfung der Beinlagerung alle zwei Stunden, fand sich bei einer Patientin eine einseitige Sensibilitätsstörung an der Wade. Technisch aufwändig erwies sich in allen drei Fällen die Naht an der Rektumvorderseite aufgrund des ungünstigen Winkels vom transumbilicalen Zugang aus, bei gleichzeitig nach dorsal prominenter Blase und Vagina.

Schlussfolgerung: Die vorgestellten Fälle zeigen, dass das Hybrid NOS - Orr-Loygue – Verfahren grundsätzlich durchführbar ist. Es sollte jedoch noch Zentren vorbehalten bleiben. Die Einführung eines flexiblen Nähapparates könnte die Netzfixierung am Darm weiter vereinfachen.