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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Das protektive Ileostoma bei (tiefer) anteriorer Rektumresektion: Welche Komplikationen können auftreten?

Meeting Abstract

  • Marc Bludau - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Arnulf H. Hölscher - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Christoph Wandhöfer - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Frederike Ling - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Jan Brabender - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Ralf Metzger - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Christian Gutschow - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Wolfgang Schröder - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Daniel Vallböhmer - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch786

doi: 10.3205/11dgch786, urn:nbn:de:0183-11dgch7867

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Bludau et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Anastomoseninsuffizienzrate nach Rektumresektion liegt bei ca. 10%. Die Therapie solcher Insuffizienzen wird durch die Anlage eines protektiven Ileostomas deutlich erleichtert. Jedoch zeigt sich in der Literatur, dass die Komplikationsrate im Rahmen der Anlage und Rückverlagerung eines protektiven Stomas nicht unerheblich ist. Deshalb war es das Ziel dieser retrospektiven Studie, die eigene Komplikationsrate im Rahmen des protektiven Ileostomas bei (tiefer) anteriorer Rektumresektion zu evaluieren.

Material und Methoden: Zwischen 1997 und 2007 wurden 359 Patienten mit Rektum CA an unserer Klinik operativ versorgt. 111 (31%) Patienten erhielten im Rahmen der Rektumresektion ein protektives Ileostoma, von denen 98 Patienten mit komplett auswertbaren Krankenunterlagen in die Studie inkludiert werden konnten. Die auftretenden Komplikationen wurden getrennt nach 2 unterschiedlichen Zeiträumen untersucht: 1. Zeitintervall zwischen primärer Operation und Zeitpunkt der Stoma-Rückverlagerung (Stoma-assoziierte Komplikationen); 2. postoperativer Verlauf nach Stoma-Rückverlagerung (Rückverlagerungs-Komplikationen).

Ergebnisse: Eine anteriore Rektumresektion wurde bei 16 (16%) Patienten, eine tiefe anteriore Rektumresektion bei 80 (82%) und eine intersphinktäre Resektion bei 2 (2%) Patienten durchgeführt. 41 (42%) Patienten erhielten eine neoadjuvante Therapie und 57 (58%) Patienten eine adjuvante Therapie. Die häufigste Stoma-assoziierte Komplikation war der Elektrolyt-Verlust bei 26 (27%) Patienten, von denen 21 eine akute Niereninsuffizienz entwickelten. Am zweit häufigsten trat mit 17% (17 Patienten) eine parastomale Hernie auf, die signifikant häufiger bei neoadjuvant behandelten Patienten auftrat. Bei Stoma-Rückverlagerung erwies sich die postoperative Wundheilungsstörung mit 16.3% (16 Patienten) als häufigste Komplikation. Schließlich kam es bei 5 (5%) Patienten zu einem postoperativen Ileus und bei 4 (4%) Patienten zu einer Anastomoseninsuffizienz.

Schlussfolgerung: Das protektive Ileostoma bei Rektumresektion ist mit einer nicht unerheblichen Komplikationsrate verbunden.