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Rektumchirurgie beim älteren Menschen
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Die onkologische Rektumchirurgie ist bei gegebener Resektabilität Therapie der Wahl maligner Erkrankungen des Rektums. Postoperative Morbididät und Letalität sind durch das individuelle, mit dem Alter zunehmende kardiopulmonale Risikoprofil geprägt. Wir untersuchten Unterschiede bezüglich des stationären Verlaufs sowie des Gesamtüberlebens älterer (> 65 Jahre) und jüngerer Patienten (≤ 65 Jahre).
Material und Methoden: Retrospektive Untersuchung aller primäroperativ onkologisch resezierten Patienten mit Rektumkarzinom (1997 und 2008). Wir untersuchten epidemiologischen Daten, stationären Verlauf und Outcome.
Ergebnisse: Erfasst wurden 208 Patienten (81w/127m). Das Altersmittel lag bei 66 Jahren (Bereich 20 – 93 Jahre). 92 Patienten waren zum Operationszeitpunkt ≤ 65 Jahre (Gruppe 1), 116 > 65 Jahre (Gruppe 2). Die Tumorstadien nach UICC stellten sich wie folgt dar: I 24 vs. 39, II 27 vs. 17, III 19 vs. 34, IV 20 vs. 18 (p=0,04). Bezüglich chirurgischer Komplikationen (33,70% vs. 27,59%, p=0,36) zeigte sich kein signifikanter Unterschied Das 5-Jahres-Gesamtüberleben 54,8% vs 37,4%, (p=0,04) unterschied sich signifikant. Die intensivmedizinische Behandlungsdauer (median 1 vs. 1 Tage, p=0,12) und die gesamte Krankenhausliegedauer (median 14 vs. 15 Tage, p=0,33) wiesen keinen statistisch signifikanten Unterschied auf.
Schlussfolgerung: Patienten > 65 Jahre zeigten nach onkologischer Rektumoperation einen signifikanten Unterschied bezüglich der 5-Jahres-Mortalität gegenüber jüngeren Patienten (≤ 65 Jahre). Chirurgische Komplikationen sind in unserer Studie nicht altersabhängig. Patienten sollten daher nicht aufgrund Ihres Alters von einer potentiell kurativen Operation ausgeschlossen werden.