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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

TLR-3 Polymorphismus ist ein unabhängiger prognostischer Marker für das kolorektale Karzinom im Stadium 2

Meeting Abstract

  • Witigo von Schönfels - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Felipe A. Castro - Deutsches Krebsforschungszentrum, Epidemiologie, Heidelberg
  • Asti Försti - Deutsches Krebsforschungszentrum, Epidemiologie, Heidelberg
  • Stephan Buch - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Innere Medizin, Kiel
  • Holger Kalthoff - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Experimentelle Krebsforschung, Kiel
  • Christian Krauss - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Maya Bauer - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Jan Egberts - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Bodo Schniewind - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Dieter Bröring - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel
  • Stephan Schreiber - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Innere Medizin, Kiel
  • Markus Schmitt - Deutsches Krebsforschungszentrum, Epidemiologie, Heidelberg
  • Jochen Hampe - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Innere Medizin, Kiel
  • Kari Hemminki - Deutsches Krebsforschungszentrum, Epidemiologie, Heidelberg
  • Clemens Schafmayer - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch765

doi: 10.3205/11dgch765, urn:nbn:de:0183-11dgch7650

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 von Schönfels et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das klinisch-pathologische Stadium ist immer noch der wichtigste Parameter für die Prognoseerhebung von neu diagnostizierten Patienten. Obwohl molekulare Marker für die Nachsorge behandelter Patienten vorgeschlagen wurden, befindet sich deren klinische Anwendbarkeit weiterhin in der Entwicklung.

Material und Methoden: Um unser Wissen über das genetische Profil von Patienten mit kolorektalem Karzinom (KRK) zu verbessern, führten wir eine Fallstudie an einer deutschen Kohorte durch, die den Zusammenhang zwischen immunologischen Genen und der Prognose, sowie dem Überleben, vom KRK untersucht. Dafür analysierten wir 19 single-nucleotid Polymorphismen (SNPs) in 614 Patienten in der Kieler POPGEN-Kohorte.

Ergebnisse: Eine Promotorvariante im IL-10 Gen wurde mit einer erhöhten Lymphknotenmetastasierung in Verbindung gebracht (OR=2.1, 95% KI=1.03-4.2 für Träger es AA genotyps). Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass es eine statistisch signifikante Assoziation zwischen einem SNP im toll-like receptor 3 (TLR-3) Gen mit dem KRK Überleben gibt. Homozygote Patienten für das Majorgen hatten ein um 93% erhöhtes Risiko zu sterben verglichen mit den Minorgen-Trägern (HR=3.2, 95% KI 1.4-7.7). Der beobachtete Effekt der TLR-3 Variante war in der Gruppe von Patienten, die keine adjuvante Therapie erhielten, größer (HR=3,2 95% KI 1,4-7,7).

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse können zusätzliche Kandidaten zur Risikobeurteilung von KRK Patienten in Stadium 2 und 3 und deren Behandlungsentscheidung liefern. Eine weitere Validierung der Ergebnisse ist mit großen europäischen KRK Kohorten geplant.