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TLR-3 Polymorphismus ist ein unabhängiger prognostischer Marker für das kolorektale Karzinom im Stadium 2
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Das klinisch-pathologische Stadium ist immer noch der wichtigste Parameter für die Prognoseerhebung von neu diagnostizierten Patienten. Obwohl molekulare Marker für die Nachsorge behandelter Patienten vorgeschlagen wurden, befindet sich deren klinische Anwendbarkeit weiterhin in der Entwicklung.
Material und Methoden: Um unser Wissen über das genetische Profil von Patienten mit kolorektalem Karzinom (KRK) zu verbessern, führten wir eine Fallstudie an einer deutschen Kohorte durch, die den Zusammenhang zwischen immunologischen Genen und der Prognose, sowie dem Überleben, vom KRK untersucht. Dafür analysierten wir 19 single-nucleotid Polymorphismen (SNPs) in 614 Patienten in der Kieler POPGEN-Kohorte.
Ergebnisse: Eine Promotorvariante im IL-10 Gen wurde mit einer erhöhten Lymphknotenmetastasierung in Verbindung gebracht (OR=2.1, 95% KI=1.03-4.2 für Träger es AA genotyps). Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass es eine statistisch signifikante Assoziation zwischen einem SNP im toll-like receptor 3 (TLR-3) Gen mit dem KRK Überleben gibt. Homozygote Patienten für das Majorgen hatten ein um 93% erhöhtes Risiko zu sterben verglichen mit den Minorgen-Trägern (HR=3.2, 95% KI 1.4-7.7). Der beobachtete Effekt der TLR-3 Variante war in der Gruppe von Patienten, die keine adjuvante Therapie erhielten, größer (HR=3,2 95% KI 1,4-7,7).
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse können zusätzliche Kandidaten zur Risikobeurteilung von KRK Patienten in Stadium 2 und 3 und deren Behandlungsentscheidung liefern. Eine weitere Validierung der Ergebnisse ist mit großen europäischen KRK Kohorten geplant.