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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Bietet die neue TNM Klassifikation eine verbesserte Prognoseabschätzung beim neoadjuvant therapierten AEG I-III: eine Analyse von 521 Patienten

Meeting Abstract

  • Benjamin Panzram - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Susanne Blank - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Karen Becker - Technische Universität München, Institut für Pathologie, München
  • Jörg Rüdiger Siewert - Universität Heidelberg, Ärztliche Direktion, Heidelberg
  • Katja Ott - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch736

doi: 10.3205/11dgch736, urn:nbn:de:0183-11dgch7369

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Panzram et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der alten TNM-Einteilung wurden die AEG I als Ösophagus- und die AEG II-III wie Magenkarzinome klassifiziert. Seit 2009 existiert eine neue TNM Klassifikation, die die AEGI-III als Ösophaguskarzinome klassifiziert. Vorteile der neuen Klassifikation könnten eine bessere Prognoseabschätzung bedingt durch eine differenziertere pN-Kategorie sowie die Klassifikation der pT2b Tumoren als pT3, bei AEGII und III sein.

Ziel dieser Arbeit war an neoadjuvant therapierten Patienten die neue TNM Klassifikation in Hinblick auf die „Stagemigration“ und eine verbesserte Prognoseabschätzung zu überprüfen.

Material und Methoden: Von 1987–2007 wurden 521 Patienten (Pat.) mit AEGI-III und klinischem Staging cT3 cNx cM0/1a nach neoadjuvanter CTx reseziert. Die Fälle wurden entsprechend der UICC-Klassifikation von 2009 neu klassifiziert und mit der Klassifikation von 2002 verglichen. Die Daten wurden retrospektiv aus einer prospektiven Datenbank gewonnen und statistisch analysiert (x²-, long-rank test).

Ergebnisse: Es wurden 221 AEGI, 203 AEGII und 97 AEGIII analysiert. Stagemigration in ypT2/3-Kategorien bei AEGII/III: AEGII:ypT2 67% alt vs11% neu, ypT3:18% alt vs 69% neu; AEGIII: ypT2 60% alt vs 6% neu, ypT3 21% alt vs 74% neu p<0,001). Damit ergibt sich ein niedrigeres Downcategorizing von 23% beim AEGII (alt 79%) und von 15,5% beim AEGIII (alt 70%). Medianes Überleben in Monaten in den Kategorien pT2/3: AEGII: ypT2 39,2 alt vs n.e. neu, ypT3 20,8 alt vs 32 neu; AEGIII: ypT2 50,5 alt vs n.e. neu, ypT3 14,6 alt vs 48,6 neu p<0,001). Prognostisch statistisch signifikant unterscheiden sich in den neuen ypN-Kategorien: AEGI: N0+N1:ne vs N2:26,4 vs N3:14,3; AEGII: N0+N1+N2:75,3 vs. N3:15,4; AEG III: N0+1+2: 64 vs N3:16,9 jew. p<0,001).

Schlussfolgerung: Die Neuklassifikation führt in der T-Kategorie beim AEG II/III zu einer sinnvolleren Verteilung der ypT2 und 3-Kategorien und somit zu einer realistischen Downsizingrate. Das mediane Überleben verlängert sich sowohl in der ypT2 als auch in der ypT 3-Kategorie. Die ypN-Kategorie bietet beim AEGI 3 prognostisch unterschiedliche Gruppen, beim AEGII/III jeweils nur 2.