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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Perioperative und Langzeit-Ergebnisse der Operation nach neoadjuvanter Therapie bei primär lokal irresektablem Pankreaskarzinom

Meeting Abstract

  • Oliver Strobel - Klinik für Allgemeine, Viscerale und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Viktoria Berens - Klinik für Allgemeine, Viscerale und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Werner Hartwig - Chirurgische Universitätsklinik, Klinik für Allgemeine, Viszeral und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Thilo Hackert - Chirurgische Universitätsklinik, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Ulf Hinz - Klinik für Allgemeine, Viscerale und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Stefan Fritz - Klinik für Allgemeine, Viscerale und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Lutz Schneider - Klinik für Allgemeine, Viscerale und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Marc Münter - Klinik für Allgemeine, Viscerale und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Jürgen Debus - Klinik für Allgemeine, Viscerale und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Markus W. Büchler - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Jens Werner - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemeine, Viscerale und Transplantationschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch728

doi: 10.3205/11dgch728, urn:nbn:de:0183-11dgch7289

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Strobel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Beim Pankreaskarzinom ist ein längerfristiges Überleben nach makroskopisch kompletter Resektion in Verbindung mit einer Chemotherapie in ca. 25% der Fälle zu erwarten. Bei vielen Patienten wird die Erkrankung jedoch erst in einem lokal fortgeschrittenen Stadium erkannt, in dem die Tumoren lokal irresektabel sind – meist aufgrund einer arteriellen Infiltration.

Ziel:Evaluation der perioperativen und Langzeit-Ergebnisse der sekundären Operation nach initialer neoadjuvanter Therapie bei primär lokal irresektablem Pankreaskarzinom.

Material und Methoden: Aus einer prospektiven Datenbank wurden alle Patienten identifiziert, die zwischen 10/2001 und 12/2009 an unserer Klinik wegen eines primär als irresektabel eingeschätzten Pankreaskarzinoms nach neoadjuvanter Therapie operiert wurden. Resektionsraten, TNM- und R-Klassifikation, Morbidität und Mortalität und das Überleben bis 05/2010 wurden analysiert.

Ergebnisse: Von 257 Patienten hatten 199 (77,4%) eine neoadjuvante Radiochemotherapie und 58 (22,6%) eine Chemotherapie erhalten. Eine Resektion konnte bei 120 (46,7%) Patienten durchgeführt werden, 137 (53,3%) Patienten wurden exploriert. Es wurden 47 (39,2%) multiviscerale und 45 (37,5%) Gefäß-Resektionen (11 mit arterieller Rekonstruktion) durchgeführt. In der Resektions-Gruppe waren 6 (5%) ypT0 Tumoren; es wurden 29 (24,2%) R0- und 57 (47,5%) R1-Resektionen erreicht. Bei 14 Patienten (11,7%) wurden eine R2-Resektion durchgeführt. Die Gesamtmorbidität und –Mortalität betrugen 30,7% und 5.0%. Eine erhöhte Morbidität und Mortalität korrelierte mit multiviszeralen Eingriffen und arteriellen Gefäßresektionen. 38 Patienten waren bei der letzten Nachsorgeuntersuchung am Leben. Das mediane Follow-up betrug 11 Monate. Das mediane Überleben war signifikant länger nach Resektion (12,7 Monate) als nach Exploration (8,8 Monate, p<0,0001). Das mediane Überleben war 24,6 Monate nach R0-, 12,2 Monate nach R1- und 8,9 Monate nach R2-Resection (p=0,0340).

Schlussfolgerung: Bei primär irresektablem Pankreaskarzinom kann eine R0/R1-Resektion bei bis zu 40% der Patienten erreicht werden, die nach Komplettierung einer neoadjuvanten Therapie bei fehlendem Anhalt für Metastasierung exploriert werden. Die Überlebensraten nach Resektion sind dann vergleichbar mit den Ergebnissen nach der Resektion primär resektabler Pankreaskarzinome.