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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Der Einfluss der Porosität von Polyester-Gefäßprothesen auf die Neointima-Bildung und die Fibronectin-Expression im Tiermodell Schwein

Meeting Abstract

  • Andreas Hoene - Chirurgische Univ.-Klinik Greifswald, Gefäß-und Thoraxchirurgie, Greifswald
  • Michael Schlosser - Chirurgische Univ.-Klinik Greifswald, Gefäß-und Thoraxchirurgie, Greifswald
  • Roland Zippel - Elblandkliniken Riesa, Klinik für Chirurgie, Riesa
  • Maciej Patrzyk - Chirurgische Univ.-Klinik Greifswald, Greifswald
  • Uwe Walschus - Universität Greifswald, Institut für Biochemie, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch670

doi: 10.3205/11dgch670, urn:nbn:de:0183-11dgch6708

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Hoene et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein Problem nach der Implantation von Polyester-Gefäßprothesen ist häufig die Neointimahyperplasie, insbesondere im Anastomosenbereich. Die dabei ablaufenden Prozesse, z.B. die anhaltende Sekretion extrazellulärer Matrix und in diesem Zusammenhang die Rolle des Fibronectins sind bisher nicht eindeutig geklärt, ebenso wenig der Einfluss der Materialbeschaffenheit der Prothese.

Ziel der Studie war darum die Untersuchung von Gefäßprothesen unterschiedlicher Porosität nach deren funktioneller Implantation bezüglich Neointimabildung und Fibronectin-Expression.

Material und Methoden: Im Tiermodell Schwein wurde die infrarenale Aorta bei 15 Tieren durch drei verschiedene Prothesen (4cm Länge, 8mm Durchmesser) mit geringer (< 50,1 cm3 min-1 cm2), mittlerer (160-360 cm3 min-1 cm2) und hoher Porosität (500 -750 cm3 min-1 cm2) ersetzt (n=5 pro Gruppe).

Nach 7, 14, 21, 28 und 116 Tagen erfolgte die Entnahme und die morphometrische und immunhistochemische Aufarbeitung. Die Neointimadicke wurde mittels digitaler Bildanalyse (KS400) bestimmt, die Fibronectin-Expression mittels ELISA/LSAB.

Ergebnisse: Die Prothese mit der geringen Porosität zeigte nach 116 Tagen eine gegenüber den beiden anderen Prothesen signifikant höhere Intimadicke (p=0.0001 vs. Prothese mittlerer, p=0.0004 vs. Prothese hoher Porosität.). Fibronectin zeigte eine hohe Expression in der Frühphase (Tag 7 bis 14) und niedrige Werte in der Spätphase (Tag 21 bis 116), mit den höchsten Ergebnissen für die Prothese geringer Porosität. Am Prothesenpräparat selbst wies wiederum die proximale Anastomose die höchste Fibronectin-Expression auf.

Insgesamt zeigte sich im gesamten Untersuchungsverlauf eine inverse Korrelation der Neointimadicke und der Fibronectin-Expression (Rs = -0.8985, p < 0.0001).

Schlussfolgerung: Die Resultate deuten auf einen Einfluss der Porosität als ein Parameter der Materialbeschaffenheit von Polyester-Gefäßprothesen auf die Neointimaformation und Fibronectin-Expression und damit möglicherweise auf die Biokompatibilität hin.