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Die „proximal row carpectomy“ als Rettungsoperation bei akuten Verletzungen des Handgelenkes
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Seit ihrer Erstbeschreibung durch Stamm 1944 und der erneuten Publikation durch Schernberg 1992 hat die „proximal row carpectomy“ (PRC) ihren Stellenwert in der Behandlung degenerativer Handgelenksschäden. Insbesondere bei Lunatummalazien der Stadien III und IV sowie veralteten bandinstabilen Lunatumluxationen findet sie Anwendung. Bei einer Serie von sechs Patienten haben wir eine PRC in der Situation einer perilunären Luxationsfraktur im Akutstadium durchgeführt und wollen in der vorliegenden Analyse die Ergebnisse darstellen.
Material und Methoden: In einer Gruppe von sechs Patienten (5 männl; 1 weibl.) mit einem Durchschnittsalter von 44,1 (29–61) Jahren wurde zwischen 2003 und 2009 eine akute PRC durchgeführt. Der Zugang wurde bei allen Patienten von dorsal gewählt und in allen Fällen erfolgt die zusätzliche Spaltung des Karpaldaches. Der Nachbeobachtungszeitraum beträgt 6–80 Monate.
Ergebnisse: Die ROM für die Extension/Flexion beträgt 42±12° und für die Ulnar-/Radialduktion 21,2±8°. Die grobe Kraft betrug im Schnitt 65,3±12% im Vergleich zur Gegenseite und der DASH betrug 33,8±10. Von den sechs Patienten mussten zwei erneut operiert werden. Bei einem musste eine erneute Karpaldachspaltung durchgeführt werden. Ein weiterer benötigte bei anhaltenden Beschwerden nach 24 Monaten eine Arthrodese des Handgelenkes.
Schlussfolgerung: In der Literatur wird die PRC als Verfahren bei chronischen Handgelenksschäden insbesondere bei Lunatummalazien beschrieben. Wir können zeigen, dass auch bei der PRC nach akuten Verletzungen zum Teil gute Ergebnisse mit diesem Verfahren zu erzielen sind. Die PRC kann in seltenen Fällen auch als akutes Verfahren geeignet sein einen Funktionserhalt im Handgelenk anzustreben.