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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Welche Bedeutung hat der Zeitpunkt der maschinellen Beatmung bei toxisch epidermaler Nekrolyse?

Meeting Abstract

  • Thomas Namdar - UK S-H Campus Lübeck, Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck
  • Felix Hagen Stang - UK S-H Campus Lübeck, Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck
  • Peter Leonard Stollwerck - UK S-H Campus Lübeck, Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck
  • Peter Mailänder - UK S-H Campus Lübeck, Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck
  • Frank Siemers - UK S-H Campus Lübeck, Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch659

doi: 10.3205/11dgch659, urn:nbn:de:0183-11dgch6593

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Namdar et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Toxisch Epidermale Nekrolyse (TEN) ist eine lebensbedrohliche blasenbildende Hautreaktion, und ist mit einer hohen Mortalität assoziiert. Im Rahmen der intensivmedizinischen Therapie wird häufig eine mechanische Ventilation erforderlich, welches mit einer weiteren Erhöhung der Mortalitätsrate einhergeht. Wir untersuchten den Einfluss einer primären versus einer sekundären maschinellen Beatmung auf das Überleben.

Material und Methoden: Retrospektive Studie an 26 TEN-Patienten. Die primäre (Gruppe A: bei stationärer Aufnahme) versus der sekundären (Gruppe B: während des Intensivstationsaufenthalts) Beatmungspflichtigkeit wurde auf Assoziation mit dem Überleben untersucht.

Ergebnisse: 8 Patienten zeigten stets eine suffiziente Spontanventilation.18 Patienten waren beatmungspflichtig. Davon wurden 8 Patienten (Gruppe A) zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme maschinell beatmet. In Gruppe A wurde eine betroffene Körperoberfläche (KOF) von 73±16% und einem SCORTEN-Wert von 3,2±1,1 ermittelt. Die Mortalität in Gruppe A betrug 4 von 8 Patienten (50%). 10 Patienten mussten sekundär (Gruppe B) maschinell beatmet werden (6. Tag±4 Tage). In Gruppe B betrug betroffene KOF von 76±19% bei einem SCORTEN-Wert von 3,8±0,9. Die Mortalität in Gruppe B betrug 5 von 10 Patienten (50%). Die statistische Auswertung zeigte eine signifikante Assoziation zwischen Mortalität und Beatmungspflichtigkeit sowie ein schlechteres Überleben für alle maschinell beatmeten TEN-Patienten (Gruppe A + B vs. nicht-beatmungspflichtige Patienten). Eine signifikant erhöhte Mortalität für sekundär beatmete gegenüber primär beatmeten Patienten konnte nicht nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: TEN-Patienten, welche beatmungspflichtig werden haben eine erhöhtes Mortalitätsrisiko. Der Zeitpunkt der Beatmungspflichtigkeit zeigt keine Assoziation mit einer erhöhten Mortalität.