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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Interdisziplinärer Kooperationen bei onkologischen Resektionen in einem Klinikum

Meeting Abstract

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  • Andreas Frick - Klinikum der Universität, Chirurgische Klinik – Großhadern, München
  • Claus Deglmann - Klinikum der Universität, Chirurgische Klinik – Großhadern, München
  • Jens Wallmichrath - Klinikum der Universität, Chirurgische Klinik – Großhadern, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch649

doi: 10.3205/11dgch649, urn:nbn:de:0183-11dgch6493

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Frick et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: An einem Klinikum mit onkologischen Schwerpunkten werden bei fortgeschritteneren Tumorerkrankungen ausgedehnte Geweberesektionen von verschiedenen operativen Disziplinen durchgeführt. Kleine Defekte der Körperoberfläche werden von den resezierenden Operateuren vielfach mit lokalen Verfahren selbst gedeckt. Ausgedehnte Defekte oder eine Organrekonstruktion können eine freien Gewebetransfers notwendig machen und erfordern plastisch-mikrochirurgische Sachkenntnis. Resektionen von Knochentumoren an den Extremitäten können zu langstreckigen Defekten der langen Röhrenknochen führen.An einem Klinikum mit onkologischen Schwerpunkten werden bei fortgeschritteneren Tumorerkrankungen ausgedehnte Geweberesektionen von verschiedenen operativen Disziplinen durchgeführt. Kleine Defekte der Körperoberfläche werden von den resezierenden Operateuren vielfach mit lokalen Verfahren selbst gedeckt. Ausgedehnte Defekte oder eine Organrekonstruktion können eine freien Gewebetransfers notwendig machen und erfordern plastisch-mikrochirurgische Sachkenntnis. Resektionen von Knochentumoren an den Extremitäten können zu langstreckigen Defekten der langen Röhrenknochen führen.

Material und Methoden: Bei 75 Patienten wurden in Kooperationen mit der Hals-Nasen-Ohren- und der Neurochirurgischen Klinik des Klinikums Defekte vor allem im Gesicht und am Hals frei mikrochirurgisch rekonstruiert. 35 Patienten erhielten freie fasziokutane und myokutane Transplantate zur Weichteildeckung. Bei 40 Patienten wurden freie Jejunumtransplantate zur Rekonstruktion des Pharynx und nach Segmentteilung auch zur Weichgewebedeckung verwendet. Eine freie Fibulatransplantation ggf. mit Gefäßanschluß der Arteria und Vena fibularis an entsprechende Gefäße in der Empfängerregion ermöglicht eine einzeitige Rekonstruktion im Anschluß an die Tumorresektion an. In Zusammenarbeit mit der hiesigen Orthopädischen Klinik haben wir insgesamt 5 Patienten mit einem freien, mikrovaskularisierten Fibulatransplantaten versorgt.

Ergebnisse: Eine Latissimus- und zwei Jejunumretransplatationen waren nach primären Transplantatverlusten notwendig. Ein Skapularlappen konnte durch venöse Thrombektomie und einem Veneninterponat gerettet werden. Bei einer Patientin mit einem Fibulatransplantat war eine sekundäre Spongiosaplastik an einem Ende notwendig. Weitere Kooperationen bestehen mit der Viszeral-, Thorax- und Unfallchirurgie sowie der Gynäkologie.

Schlussfolgerung: Grundvoraussetzung einer erfolgreichen lokalen und insbesondere einer freien, mikrovaskulären Defektdeckung ist eine sorgfältige Schonung der arteriellen und venösen Gefäße im Empfängergebiet bei einer Resektion nach onkologischen Prinzipien. Plastisch-mikrochirurgischen Sachkenntnis ist von Bedeutung, um stets eine ausreichende Perfusion der Transplantate insbesondere mit mikovaskulärem Gefäßanschluss zu gewährleisten und postoperative Komplikationen zu vermeiden.