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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Anamnestische und klinische Prädiktoren für das Vorliegen eines IPMN-Carcinoms

Meeting Abstract

  • Dominique Sülberg - St. Josef-Hospital Bochum, Klinik der Ruhr-Universität, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Ansgar Michael Chromik - St. Josef-Hospital Bochum, Klinik der Ruhr-Universität, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Monika Janot - St. Josef-Hospital Bochum, Klinik der Ruhr-Universität, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Sabine Kersting - St. Josef-Hospital Bochum, Klinik der Ruhr-Universität, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Andrea Tannapfel - Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil, Klinik der Ruhr-Universität Bochum, Institut für Pathologie, Bochum
  • Waldemar Uhl - St. Josef-Hospital Bochum, Klinik der Ruhr-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch616

doi: 10.3205/11dgch616, urn:nbn:de:0183-11dgch6162

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Sülberg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die intraductal papillär muzinöse Neoplasie wird seit 1996 von der WHO als Entität definiert und von anderen muzinös-zystischen Neoplasien abgegrenzt. Es sind primär benigne Tumore mit einem malignen Potential. Ziel der Studie war es, anamnestische und klinische Faktoren, für das Vorliegen eines Carcinoms, zu definieren.

Material und Methoden: Es erfolgte die retrospektive Aufarbeitung aller IPMN-Patienten aus einer prospektiven Datenbank von 01/2004-06/2010. Alter, Geschlecht, BMI, Diabetes mellitus, Nikotinabusus, Alkoholabusus, B-Symptomatik, Oberbauchschmerzen, Ikterus und CA 19-9 wurden erfasst und ausgewertet. Die bildgebende Diagnostik wurde nicht berücksichtigt. Die statistische Analyse erfolgte mittels Chi-Quadrat-Test, Anova und ROC-Analyse.

Ergebnisse: Im beobachten Zeitraum wurden 56 Patienten (34m/22w) mit einem IPMN operiert. Davon waren 15 Adenome, 5 Tumoren mit unklarem malignen Potential (TumP), 5 Carcinoma in situ (Cis) und 31 Carcinome (Ca). Der Chi²-Test zeigte hinsichtlich Geschlecht, Ikterus, exokrine Pankreasinsuffizienz, Oberbauchschmerzen, Nikotin- und Alkoholabusus keine signifikanten Unterschiede. Der T-Test konnte keine signifikanten Unterschiede beim Alter und BMI verifizieren. Allerdings hatten signifikant mehr Patienten mit einem Ca einen Diabetes mellitus (p≤0,05; Chi²-Test) und beklagten eine B-Symptomatik i.S. von Gewichtsverlust (p≤0,005; Chi²-Test). Auch das CA 19-9 war bei Carcinom-Patienten signifikant erhöht (p≤0,05; T-Test). Für das CA 19-9 ergab sich in der ROC-Analyse bei einem Cut-off von 17,2 U/ml eine AUC von 0,711 mit einer Sensitivität von 71% und Spezifität von 64%.

Schlussfolgerung: Malignome bei den IPMN sind häufig (60-70%). Anamnestisch liegt von allen geprüften Faktoren lediglich der bekannte Diabetes mellitus und eine B-Symptomatik i.S. von Gewichtsverlust signifikant häufiger bei Carcinomen vor. Klinisch zeigt das CA 19-9 bei Carcinom-Patienten signifikant erhöhte Werte, allerdings ist dieser bei einem niedrigen Cut-Off von 17,2U/ml (damit im Normbereich) mit niedriger Sensitivität und Spezifität wenig aussagekräftig.