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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Leitliniengerechtes Screening auf die Entstehung eines Hepatozellulären Karzinoms bei Patienten mit Leberzirrhose: Erfahrung eines Zentrums

Meeting Abstract

  • Robert Kleinert - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visteral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Münewer Demir - Uniklinik Köln, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie der Universität zu Köln, Köln
  • Sigrid Schulte - Uniklinik Köln, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie der Universität zu Köln, Köln
  • Roger Wahba - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visteral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Dirk Nierhoff - Uniklinik Köln, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie der Universität zu Köln, Köln
  • Ulrich Töx - Uniklinik Köln, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie der Universität zu Köln, Köln
  • Hans Michael Steffen - Uniklinik Köln, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie der Universität zu Köln, Köln
  • Arnulf Hölscher - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visteral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Dirk Stippel - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visteral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch614

doi: 10.3205/11dgch614, urn:nbn:de:0183-11dgch6146

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Kleinert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das hepatozelluläre Karzinom entsteht in 80 bis 90% der Fälle auf dem Boden einer Leberzirrhose. Bei Risikopatienten werden aus diesem Grunde regelmäßige Screening Untersuchungen auf das Auftreten eines HCC empfohlen. Ziel dieser Studie war es, die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen an der Universitätsklinik Köln retrospektiv zu evaluieren.

Material und Methoden: Insgesamt wurden 336 Patienten die sich zwischen 1997 und 2005 mit der Diagnose “Leberzirrhose” in der Universitätsklinik Köln vorstellten in zwei Gruppen unterteilt. Gruppe 1: Patienten, bei Erstkontakt kein HCC zeigten (n=161), Gruppe 2: Patienten, die bei Erstkontakt bereits am HCC erkrankt waren (n=76).

Ergebnisse: In Gruppe 1 erkrankten 24 Patienten innerhalb von 30 Monaten (2 bis 95 Monate) an einem HCC. 81% der Neuerkrankungen waren per Ultraschall diagnostiziert worden, Die Anzahl der Patienten, die untersucht werden mussten um eine Neuerkrankung eines HCC zu diagnostizieren lag bei 7. Zwischen den Gruppen war kein statistisch signifikanter Unterschied in der Genese der Zirrhose. Patienten die eine Neuerkrankung des HCC zeigten, hatten sowohl in der 1- / 5- Jahresüberlebensrate (JÜR) als auch in der kumulativen Überlebenszeit (MÜZ) (51.8 +/-7.7 zu 50.4 +/- 5.6 Monate) keinen signifikanten Unterschied in zu den Patienten aus Gruppe II (86,9% / 60,2% zu 79.6% / 49.8%). Patienten die sich einer Lebertransplantation (LTX) unterzogen hatten eine signifikant bessere MÜZ (54.3 +/- 6.4 Monaten) als Patienten ohne LTX. Mittleres Überleben von Patienten mit neu aufgetretenem HCC während der Untersuchungszeit war vergleichbar mit dem von Patienten, die bei Erstkontakt bereits an einem HCC erkrankt waren (50.4 +/- 5.6 versus 51.8 +/- 7.7 Monate).

Schlussfolgerung: Screening Untersuchungen zum Nachweis eines HCC bei Patienten mit Leberzirrhose führten in unserem Gesamtkollektiv nicht zu einer Verbesserung des Langzeitüberlebens. Die Subgruppe, die innerhalb der Milankriterien eine LTX bekamen, profitieren jedoch durchaus im Sinne einer Lebensverlängerung. Aufgrund der Neuerkrankungsinzidenz von 1:7 in dem Kollektiv, sind engmaschige Screeninguntersuchungen bei allen Patienten gefordert.