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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Entwicklung der Pankreasfunktion nach Pankreatoduodenektomie mit Pankreatogastrostomie versus Pankreatikojejunostomie im Langzeitverlauf

Meeting Abstract

  • Ulrich Friedrich Wellner - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Magdalena Lunkiewicz - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Andrea Lubitz - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Ulrich Theodor Hopt - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Tobias Keck - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch605

doi: 10.3205/11dgch605, urn:nbn:de:0183-11dgch6053

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Wellner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Datenlage zur langfristigen Pankreasfunktion nach Pankreatoduodenektomie ist begrenzt. Traditionell wird angenommen, daß nach Pankreatogastrostomie (PG) die Pankreasfunktion im langfristigen Verlauf schlechter ist als nach Pankreatojejunostomie (PJ).

Material und Methoden: Zur Erfassung der Pankreasfunktion wurden Patienten nach mehr als einem Jahr nach PPD prospektiv im Rahmen ambulanter Vorstellungen untersucht. Die exokrine und endokrine Pankreasfunktion wurde durch Anamnese, Stuhlelastase-Messung und oralen Glucosetoleranztest, die Pankreasatrophie durch MRT bzw CT und die Lebensqualität im EORTC-Fragebogen erfaßt.

Ergebnisse: Untersucht wurden n=38 Patienten im Alter von 21-82 Jahren nach Operation zwischen 2001 und 2009 mit einem medianen Follow-up von 3 Jahren (1.9 - 8.1 J). 26 der Patienten hatten eine PG und 12 eine PJ erhalten. Die häufigsten OP-Indikationen waren Pankreaskarzinom (32%) und chronische Pankreatitis (18%). Insgesamt ergab sich eine hohe Rate an exokriner (90%) und endokriner (42%) Pankreasinsuffizienz, welche in der Mehrzahl erst im Verlauf nach der Operation „de novo“ aufgetreten waren (exokrin 79%, endokrin 29%). Im Vergleich von PG und PJ war die exokrine Pankreasinsuffizienz fast gleich häufig (89% und 92%). Die Rate an de-novo Diabetes war nach PG höher als nach PJ (35% vs 17%). Diese Unterschiede erreichten jedoch nicht das Signifikanzniveau.

Schlussfolgerung: Im Langzeitverlauf nach partieller Pankreatoduodenektomie kommt es fast immer zur Ausbildung einer exokrinen Pankreasinsuffizienz und häufig auch zum Auftreten eines de-novo Diabetes mellitus. Die Technik der Pankreasanastomose scheint diesen Verlauf nicht signifikant zu beeinflussen.