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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Komplikationsmanagement nach Pankreaskopfresektion – Therapie pseudoaneurysmatischer Arrosionsblutungen aus der A. hepatica mit gekoverten Stents

Meeting Abstract

  • Torsten Herzog - St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr Universität, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Dominique Sülberg - St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr Universität, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Orlin Belyaev - St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr Universität, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Waldemar Uhl - St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum
  • Marcus Seemanm - St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr Universität, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum
  • Matthias Seelig - Klinikum Bad Soden, Kliniken des Main Taunus Kreises GmbH, Chirurgische Klinik I, Bad Soden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch594

doi: 10.3205/11dgch594, urn:nbn:de:0183-11dgch5943

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Herzog et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Arrosionsblutungen aus Viszeralarterien sind eine seltene, jedoch lebensbedrohliche Spätkomplikation nach Operationen am Pankreas. Die häufigste Ursache akuter Blutungen in der späten postoperativen Phase sind pseudoaneurysmatische Gefäßveränderungen auf dem Boden einer Pankreas,- oder Gallefistel. Die Behandlung mittels Re- Laparotomie ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden. Interventionell ist die Ausschaltung des blutenden Gefäßes durch die endovaskuläre Applikation von Metallcoils möglich. Allerdings kann der komplette Verschluss größerer Äste der Leberarterien zu Organnekrosen, Abszessen oder weiteren Komplikationen führen. Die endovaskuläre Aneurysmaausschaltung mit gekoverten Stents kombiniert die Möglichkeit die akute Blutung zu stoppen mit einer erhaltenen Oganperfusion.

Material und Methoden: In unserer Abteilung wurde die interventionelle Behandlung akuter postoperativer Viszeralarterienblutungen mit gekoverten Stents im November 2009 eingeführt. Innerhalb des folgenden Jahres wurden in unserer Abteilung 303 Patienten aufgrund von Pankreaserkrankungen operiert. Die Patientenakten sowie die radiologischen Befunde dieser Patienten wurden retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: Bei vier dieser Patienten wurde aufgrund einer pseudoaneurysmatischen Blutung in der späten postoperativen Phase erfolgreich eine Behandlung mittels gekoverter Stents durchgeführt. Bei allen vier Patienten war die Blutungsquelle im Versorgungsbereich der A. hepatica lokalisiert. Im Durchschnitt trat die Blutung am 24. postoperativen Tag auf. Bei allen vier Patienten war die endovaskuläre Aneurysmaausschaltung mit gekoverten Stents erfolgreich. Kein Patient musste re-laparotomiert werden oder verstarb während des Krankenhausaufenthalts.

Schlussfolgerung: Nach pankreaschirurgischen Eingriffen können Blutungen in der späten postopertiven Phase über eine endovaskuläre Aneurysmaausschaltung mit gekoverten Stents sicher und erfolgreich behandelt werden. Im Vergleich zur Okklusion mit Coils oder zur Re-Laparotomie ist die Morbidität nach endovaskulärer Aneurysmaausschaltung mit gekoverten Stents deutlich reduziert. Nach Pankreasoperationen sollten alle Patienten, die in der späten postopertiven Phase akute Blutungen aus der A. hepatica haben, angiographiert werden.