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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Langzeitergebnisse nach offen-chirurgischer Ausschaltung des Popliteaaneurysmas – wozu brauchen wir den Stent ?

Meeting Abstract

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  • Bernhard Dorweiler - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz
  • Abebe Gemechu - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz
  • Achim Neufang - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz
  • Christian-Friedrich Vahl - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch575

doi: 10.3205/11dgch575, urn:nbn:de:0183-11dgch5754

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Dorweiler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In zunehmenden Maße erscheinen Arbeiten, die die endovaskuläre Ausschaltung von Popliteaaneurysmen favorisieren, vor allem im Hinblick auf die Verfügbarkeit innovativer beschichteter Stent-Prothesen. Um eine Datenbasis zur Definition des Goldstandards beizutragen, führten wir eine Analyse unserer Langzeitergebnisse nach offen-chirurgischer Ausschaltung von Popliteaaneurysmen durch.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse unserer gefäßchirurgischen Datenbank konnten zwischen 1998 und 2009 insgesamt 209 Bypassoperationen bei Popliteaaneurysmen bei 163 Patienten identifiziert werden (158 Männer, mittleres Alter 67±11 Jahre). 46 Operationen wurden notfallmässig aufgrund akut thrombosiertem (42) oder rupturiertem (4) Popliteaaneurysma durchgeführt.

Ergebnisse: Von den 209 Bypasses war das Zielgefäß in 125 Fällen popliteal (PIII), in 78 crural und in 6 pedal, als Spendergefäß fungierte die A. iliaca ext. in 3, die A. fem. comm. in 155 und die distale A. fem. supf. bzw. das Pop-I-Segment in 51 Fällen. 40 Grafts wurden als sequentieller Bypass mit mehreren distalen Anastomosen angelegt. Die Mehrzahl der Patienten war in ASA-Klassifikation III eingestuft, die mittlere Operationsdauer betrug 204±70min. Eine zusätzliche intraoperative lokale Lysetherapie wurde bei 16 Patienten mit akut thrombosiertem Aneurysma durchgeführt. Die perioperative Mortalität lag bei 1.2% für elektive Eingriffe (insgesamt 2.4%, 6.5% notfallmässig), die mittlere Nachbeobachtungsdauer betrug 72 Monate (1-246 Monate) mit einer Gesamtüberlebensrate von 64%. Die primäre und sekundäre Offenheitsrate sowie die Beinerhaltungsrate betrugen 91.8% / 95.1% / 99% für elektive und 84.8% / 91.1% / 91.3% für notfallmässige Operationen nach 72 bzw. 60 Monaten.

Schlussfolgerung: Die offen-chirurgische Therapie des Popliteaaneurysmas ist eine wenig invasive, sehr effektive und dauerhafte Behandlungsmethode. Der Stellenwert der endovaskulären Therapie sollte vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse kritisch diskutiert werden.