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EPO in Burns: Statusbericht der ersten BMBF-geförderten AMG-Studie im Fachbereich Plastische Chirurgie
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Um neue Lösungsansätze aus dem Fachgebiet der regenerativen Medizin für schwerbrandverletzte Patienten zu finden, wurde die klinische Studie über den Einsatz von rekombinantem humanem Epoetin alpha (EPO) in Patienten mit 2° und 3° thermischen Traumen initiiert. Neue regulatorische Rahmenbedingungen haben die Anforderungen an die Prüfzentren mittlerweile deutlich erhöht.
Material und Methoden: Diese Studie ist eine universitär initiierte, randomisierte, placebo-kontrollierte, doppelt-verblindete, multizentrische Phase II Studie. In Zusammenarbeit mit fünf Analytikzentren wird sie an 11 deutschen Schwerbrandverletzten-Zentren durchgeführt und vom BMBF finanziell unterstützt. Es existiert ein dreiköpfiges Data Safty Monitoring Board. 100 Patienten beiderlei Geschlechts, zwischen 18 bis 75 Jahren mit 3° und tiefen 2° thermischen Verletzungen werden analysiert. Die Studienteilnehmer erhalten drei Wochen lang jeden zweiten Tag entweder Placebo oder 150 IE EPO sc. Relevante Laborparameter werden während des stationären Aufenthaltes täglich, nach 42 Tagen sowie nach 6 und 12 Monaten kontrolliert. Zu definierten Zeitpunkten werden Biopsien entnommen. Es erfolgt ein einjähriges Follow-up. Primärer Endpunkt: komplette Reepithelialisierung der definierte Spalthautentnahmestelle. Sekundärer Endpunkt: zelluläre und molekulare regenerative Effekte, Aktivierung der Angiogenese, Stammzell-Rekrutierung, DNA und RNA Expression, Rezeptor Regulation, Protein Expression, Mortalität, Qualität der Narbenbildung, Gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF 36). Vorläufige Resultate: Die Studie befindet sich derzeit in ihrer Rekrutierungsphase. Im Durchschnitt sind nur 10-15% aller im Screening erfassten Patienten für die Studie qualifiziert. Bisher wurden bei 10% der Patienten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse gemeldet, welche ohne Folgen abheilten. In Zusammenarbeit mit dem Chir-Net wurde eine GCP- und AMG-konforme Schulung der beteiligten Prüfärzte durchgeführt. Damit wurden die Voraussetzungen zu einer qualitätsorientierten Realisierung der Studie nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen geschaffen. Bei allen offenen Prüfzentren wurden die Bedingungen zur Anwendung des „Heidelberger Verfahrens“ bei nicht einwilligungsfähigen Patienten etabliert.
Schlussfolgerung: Die Studie wird mindestens bis 03/2012 fortgeführt. Schwerbrandverletzten Zentren, die Interesse an einer Studienteilnahme haben, sind jederzeit eingeladen, sich mit uns in Verbindung zu setzen.