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Kostenkalkulation und Vergleich der VATS-Lobektomie mit der konventionellen Lobektomie
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Die VATS-Lobektomie wird in den frühen Stadien des Bronchialkarzinoms zunehmend als Resektionsverfahren eingesetzt. Im Vergleich zur konventionellen Lobektomie werden der Methode weniger post-operative Schmerzen und eine verkürzte Rekonvaleszenz zugesprochen. Im Vergleich zur konventionellen Lobektomie ist bei der VATS-Lobektomie operationstechnisch bedingt ein höherer intraoperativer Materialverbrauch mit entsprechend höheren Kosten anzunehmen. Beide Operationsverfahren sind im deutschen DRG-System gleich bewertet. Es werden die Kosten der beiden Operationsverfahren verglichen und eine Berechnung des Gesamterlöses durchgeführt.
Material und Methoden: Von 01/2009 bis 8/2010 wurden 102 VATS-Lobektomien und 35 thorakoskopische Segmentresektionen durchgeführt. Hiervon wurden 22 Patienten mit einem Bronchialkarzinom im Stadium I die eine VATS-Lobektomie erhielten unter klinischen und ökonomischen Aspekten ausgewertet. Dieser Gruppe wurden 22 Patienten mit konventioneller Lobektomie im vergleichbaren Tumorstadium gegenübergestellt.
Die Erfassung der fallbezogenen Einzelkosten erfolgte nach OP-Kosten, Kosten für Medikamente und Einmalmaterial der Anästhesie sowie Sachkosten und Kosten für Medikamente auf der Normalstation. Der jeweilige Einzelfallgesamterlös wird den Kosten gegenübergestellt.
Ergebnisse: Die OP-Zeit zeigte sich in beiden Gruppen vergleichbar. Die im Kollektiv von jeweils 22 Patienten gemittelten operationsbedingten Kosten in der VATS-Lobektomie Gruppe lagen bei € 2525,28. Die Kosten für die konventionelle Gruppe lagen gemittelt bei € 1890,24. Insbesondere im Bereich der OP-Materialkosten zeigte sich die VATS-Lobektomie deutlich kostenintensiver.
In der Auswertung der fallbezogenen Kosten zeigte sich ein deutlich geringerer Analgetikaverbrauch in der VATS-Gruppe.
Schlussfolgerung: Die Kosten der VATS-Lobektomie im vorliegenden Kollektiv waren pro Fall um € 635,04 höher als in der konventionellen Gruppe. Diese Mehrkosten entstehen in erster Linie durch die gesteigerten Materialkosten der Methode. In Verrechnung der Kosten mit dem DRG-Erlös bleibt für beide Verfahren ein Gewinn, der in der VATS Gruppe jedoch um 10% geringer ausfällt.
Das VATS-Verfahren zeigt darüber hinaus im untersuchten Kollektiv einen deutlich geringeren Schmerzmittelverbrauch, was für die schonendere OP-Technik spricht.