gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Mehrfachverletzungen im neurochirurgischen Krankengut: Vergleich jüngerer und älterer Erwachsener

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Dieter Woischneck - Klinikum Landshut, Klinik für Neurochirurgie, Landshut
  • Raimund Firsching - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Neurochirurgie, Magdeburg
  • Thomas Kapapa - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Neurochirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch404

doi: 10.3205/11dgch404, urn:nbn:de:0183-11dgch4042

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Woischneck et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Ziel unserer Studie war eine statistische Analyse des Alterseinflusses auf das Behandlungsergebnis nach Mehrfachverletzungen im neurochirurgischen Patientengut.

Material und Methoden: Analysiert wurden die Daten von 520 erwachsenen Patienten (Alter >20 Jahre), die in 3 Jahren in eine nationale Multizenterstudie zum Polytrauma eingeschlossen worden waren. Die Patienten rekrutierten sich aus 10 deutschen, neurochirurgischen Universitätskliniken. Aufnahmekriterium war eine Bewusstlosigkeit bei Eintreffen in der teilnehmenden Klinik.

Ergebnisse: Die älteren Patienten verunfallten überwiegend durch Stürze. Im Vergleich zu jüngeren kam es gehäuft zu intrakraniellen Verletzungen und Beckenfrakturen. An intrakraniellen Unfallfolgen standen bei Älteren die akuten Subduralhämatome, bei jüngeren die Kontusionen im Vordergrund. Entsprechend wurden ältere Menschen innerhalb der ersten 24 Stunden häufiger einer Kraniotomie unterzogen. Bei jüngeren Menschen bestand vergleichsweise ein signifikanter Trend zu Kraniektomien und zur Implantation von Hirndrucksonden. Der Glasgow Outcome Score (GOS) war bei den Älteren signifikant schlechter, vor allem durch die erhöhte Letalität. Für beide Gruppen war die Komatiefe nach 24 Stunden ein strenger Prädiktor des GOS.

Schlussfolgerung: Unsere Daten bestätigen die bekannten Altersabhängigkeiten von Unfallursachen und die Häufung akuter Subduralhämatome bei alten Menschen. Es zeigen sich höhere Raten an Kraniektomien und Hirndruckmessungen bei jüngeren Patienten. Es sollte geklärt werden, ob diese Trends eher durch das unterschiedliche Verletzungsmuster oder durch Besonderheiten in den therapeutischen Entscheidungen bei alten Menschen bedingt sind.