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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Die Resektion von funktionell inaktiven Neuroendokrinen Karzinomen des Pankreas – mit oder ohne synchrone Lebermetastasen – führt zu exzellentem Überleben

Meeting Abstract

  • Birte Kulemann - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Frank Makowiec - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Olivia Sick - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Ulich Theodor Hopt - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Tobias Keck - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein und Viszeralchirurgie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch317

doi: 10.3205/11dgch317, urn:nbn:de:0183-11dgch3176

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Kulemann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Funktionell inaktive neuroendokrine Tumore des Pankreas sind seltene, in der Regel schmerzlose maligne Tumore für die aktuell keine effektive systemische Therapie existiert. Um potenzielle prognostische Faktoren zu identifizieren, untersuchten wir das Outcome nach Resektion primär maligner funktionell inaktiver neuroendokrine Karzinome des Pankreas (NET).

Methoden: Seit 1996 führten wir 37 Pankreasresektionen wegen funktionell inaktiver NETs des Pankreas durch. Die mittlere Follow-up-Zeit nach OP betrug 5 Jahre. Bei 21 Patienten wurde eine Pankreaslinksresektion durchgeführt, bei 13 Patienten eine Pankreaskopfresektion. Bei drei Patienten erfolgte eine Enukleation. Der durchschnittliche Tumordurchmesser betrug 30 mm (2-83 mm). Sechs Patienten hatten zur Zeit des Eingriffs Lebermetastasen, vier hiervon wurden simultan mitreseziert. Sieben Patienten (19%) zeigten einen positiven Resektionsrand (R1). Bei allen außer zwei Patienten lagen gut differenzierte Tumoren vor.

Ergebnisse: Die Mortalität betrug 3%, Komplikationen traten in 47% der Fälle auf. Die kumulative 5-Jahres Überlebensrate war 71%. Das Überleben bei Patienten mit einem Tumor > 30mm war signifikant erniedrigt (37% vs 86% (<30mm) nach 5 Jahren). Die Überlebensanalyse zeigte zudem einen Trend in Richtung der schlechteren Prognose bei Patienten mit Lebermetastasen mit einer 5-Jahres Überlebensrate von nur 50% verglichen mit 76% in der Gruppe ohne Metastasen. Der Resektionsstatus, der BMI und der Lymphknotenstatus hatten keinen Einfluss auf das Überleben in unserer Patientengruppe.

Schlussfolgerung: Das Überleben in unserer Patientengruppe war vergleichbar mit dem in großen nationalen Serien (SEER). Bei unseren Patienten war die Prognose hauptsächlich von Tumordurchmesser und Lebermetastasen abhängig. Bei Paitenten mit großen funktionell inaktiven NETs des Pankreas und/oder Lebermetastasen sollte eine multimodale Therapie angewendet werden um das Langzeitüberleben nach Resektion zu verbessern.