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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Der Oberarm-Prothesenshunt und die Basilicafistel: eine Vergleichsanalyse an 100 konsekutiven Patienten

Meeting Abstract

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  • Sasa-Marcel Maksan - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main
  • Adnan Kukic - Uniklinik Frankfurt, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main
  • Thomas Schmitz-Rixen - Uniklinik Frankfurt, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch278

doi: 10.3205/11dgch278, urn:nbn:de:0183-11dgch2780

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Maksan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Als Dialysezugang für Patienten, bei denen die Anlage einer Ciminofistel am Unterarm oder cubital nicht möglich ist oder eine zuvor angelegte Fistel bereits degenerativ verschlossen ist, bleibt oft der Prothesenshunt als einzige Alternative. Der Wert der Basilicafistel bleibt jedoch in Diskussion.

Material und Methoden: Es wurden insgesamt 100 konsekutive Patienten im Alter zwischen 18 und 85 Jahren, bei denen eine Basilicafistel oder ein Prothesenshunt am Oberarm angelegt wurde ausgewertet. Endpunkt der Untersuchung war die erfolgreiche Nierentransplantation oder das Versagen des Dialysezuganges, respektive das Versterben des Patienten.

Ergebnisse: Der Altersdurchschnitt lag bei 60,9 Jahre ± 13,6 (MW ±SD). Die Geschlechtsverteilung lag bei 47 Frauen und 53 Männern. 59 Patienten erhielten eine Basilicafistel, 41 einen Prothesenshunt. In dem Follow-up von 53,8 (± 26,8) Monaten wurden insgesamt 196 Operationen durchgeführt, wobei die Zahl der Patienten ohne Revision bei 46 lag. Bei 25 Patienten wurde eine Revision durchgeführt; bei 29 Patienten erfolgten mehr als 2 Revisionen.

Von den 59 Patienten mit einer Basilicafistel war in 26 Fällen die alleinige Anlage einer Basilicafistel mit Transposition ausreichend. Die primäre Funktionsdauer lag bei 41,8 ± 25,5 Monaten. 33 Patienten erhielten zunächst eine Basilicafstel mit einer assistierten Funktionsdauer von 51,5 ± 26,6 Monaten, wobei in 13 Fällen sekundär ein Shunt angelegt werden musste. Drei der Patienten mit einer Basilicafistel entwickelten ein revisionspflichtiges Steal-Syndrom.

Aus der Gruppe der Patienten mit einem Prothesenshunt erhielten 20 ausschliesslich einen Shunt mit einer primären Funktionsdauer von 57,9 ± 16,5 Monaten. 21 Patienten hatten eine assistierte Funktionsdauer von 56 ± 28,1 Monaten. In 6 Fällen musste die Shuntprothese infektbedingt entfernt werden. 1 Patient entwickelte ein interventionspflichtiges Subclavian Steal-Syndrom.

Schlussfolgerung: Der Anschluss der Vena basilica als Dialysezugang am Oberarm stellt ein sicheres Verfahren mit einer guten Offenheitsrate dar. Grundsätzlich ist sie der primären Shuntanlage zu bevorzugen, da insbesondere schwerwiegende Infektprobleme vermeidbar sind.